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re:publica 18 – vom Internettreffen zur Gesellschaftskonferenz

Die re:publica wandelt sich. Vom NetzaktivistenTreffen zur Gesellschaftskonferenz. Und von der NerdGemeinschaft zum Tummelplatz für Fernsehsender und Medienunternehmen. Das muss nicht schlecht sein, denn es gibt genug Themen, die in der Gesellschaft schief laufen und die im Netz ihren Niederschlag finden und dort auch bekämpft werden. Jan Böhmermann zum Beispiel der mit seinem Beitrag über Hass im Internet eine Bewegung zur Trollbekämpfung ausgelöst hat (#reconquistainternet) und via Skype zugeschaltet optisch die dazugehörige Diskussion auf Stage1 dominierte. Oder Sascha Lobo, dessen angekündigte „Kraftrede“ auch zur Bewerbung als dauerwütender Bundespräsident getaugt hätte.

Daneben aber gab es viele hochspannende Themen und Einblicke die – ähnlich dem Kirchentag – meist in kleinen Hallen und schnell überfüllt waren. Da dürfte die Station Berlin als Austragungsort immer mehr an ihre Grenzen gelangen.

Meine Highlights

Das Eröffnungspanel „Die Revolution disst ihre Kinder – alte Linke, neue Rechte und das Internet“ widmete sich dem 50. Geburtstag der 68ger und der Frage „Was ist geblieben?“ In einer beachtlich und erstaunlich unaufgeregten Debatte diskutierten Friedemann Karig, Stefan Niggemeier, Samira El Ouassil, Nils Markwardt über das Erbe der 68ger! Für Churchies auffällig: In der Analyse gab es viel versteckte Religion. Zum Beispiel, dass die Protagonisten der 68er mit dem Protestantismus noch über einen gesinnungsmäßige Hardware verfügten und in ihren Zielen einen quasireligiösen Duktus verfolgten. Heute sei das bei den meisten verloren. War es vor 50 Jahren der Hass aufs Establishment, sei es heute das Kontinuum des Konservatismus, die „Verführbarkeit des Menschen“, gegen die es zu kämpfen gilt. Ganz rechts zeigt sich dabei ebenfalls ein Erbe der 68ger: immer eine Bewegung zu bleiben. Auch um nicht demokratisch tätig werden zu müssen, will das die AfD mit ihrem Nationalismus. Die Erkenntnis der Runde dazu: „Mit einem konservativen Menschenbild kannst du auch keine Demokratie machen“

Sind also die NeuRechten die 68ge von heute? Ein verführerischer Gedanke. Denn ist attraktiv, die neuen Tabus anzusprechen und zu brechen. Tabus, die teilweise mühsam arbeitet wurden. Wie das konkret aussieht, zeigte Samira El Quassil, die 2009 bei der Bundestagswahl für „die Partei“ kanditierte. Was  nach Schließung der Wahllokale bei ihr ankam war allein schon von der Form unterirdisch. Zitat: „Die Orthografie war orchideal!“ Widerlegt wurde auch die Vermutung, die AfDWähler seien meist Globalisierungsverlierer? Die neue Erkenntnis: AfDWähler sind wesentlich besser gestellt als vermutet. Doch mental schlummert da schon lange was. Es gibt das Bedürfnis nach Affekten, nach Wahrnehmung. Der Soziologe Heinz Bude beziffert das “Verbitterungsmilieu” in Deutschland auf etwa zehn Prozent. Das Gefühl der Ohnmacht gegenüber denen, die mich beeinflussen.

Dazu gibt es, so das Panel, die Wut der Publizisten: Autoren wie Matthias Matussek, Roland Tichy oder Vera Lengsfeld beschreiben das Land als eines, das permanent zerbröselt. Früher war es die Linken, die sagten, der Staat muss geändert werden. Heute sind es die Rechten. Sie sind fassungslos, „wie wir das Land für die Hunde gehen lassen“. Wenn den 68gern die Konservativen das verfolgten, werden heute die Institutionen von links verteidigt. Eine Umdrehung der 86ger!

Wo kommen die Neurechten alle her? Wir vergessen, dass es eine lange Geschichte des Rechtsextremismus gibt. Dazu gelten heute Konvertiten als besonders glaubwürdig. Identität lässt sich durch Abgrenzung finden. „Wenn man noch was werden will, muss man nach rechts gehen.“

Und was sind die Tools: Söders Kreuz Geschichte ist Whistleblower-Kommunikation. Ein geheimes Zeichen an die eigenen Anhänger. Dass es rechtlich nicht umzusetzen ist, wissen viele. Doch wie Jens Spahn betreiben viele die Verclownisierung der Politik. Jeder Aufreger ist dabei eine Falle: unwichtige Aufreger ersetzen den Diskurs über wichtige Themen. Aufregung hat damit eine Funktion! Empörung ist eine Form des Gefühls der interpassiven Partizipation. Ich rege mich auf, protestiere, habe aber nichts geändert. Hat der Mensch also einfach keine Lust, sich mit den Problemen auseinander zu setzen. Lieber kurz aufregen statt was zu ändern.

Und die Rolle der Satiriker? Sie sind wie Böhmermann in die Lücke der Intellektuellen, die schweigen, hineingerückt. Jetzt aber den Satirikern die Aufgabe eines Gesellschaftskorrektiv zuzuschieben, überlastet sie aber!

Mit Stage 8 völlig am falschen weil zu kleinen Ort war das Panel “You know nothing, Laowai!” Ein top secret Briefing zu Chinas Onlinekultur hinter der Great Firewall. Hier gibt es hoffentlich bald ein Video, denn Einblicke wie diese sind die Perlen jeder re:publica

Handfest und ebenfalls überlaufen war das Panel mit „10 Tipps für Livestream auf Facebook und YouTube“. Varina Link und Marina Schakarian erklärten als junge Mitarbeitende von funk und ZDF digital ihre Livestreamformate. Das Ziel: den Nutzer über längere Zeit bei der Stange zu halten. Chat, Voting-Tools und fleißig und sorgfältig verteilte Highlights hätten sich dabei als erfolgreich erwiesen. Auch die im Vorhinein nicht festgelegt Länge der Sendung. Man mache eben so lange, so lange der Inhalt trägt. Bei mir kam da etwas atemloses an und die Frage, wie man den Stream von vorgegebenen Inhalten wie einer Landessynode mit diesen Tools verbessern könne. Gewinnspiele sind ja nicht das Wesen einer Kirche. Jedenfalls noch nicht.

Bei „Journalismus im Netz: Zwischen Fakten, Fake, Haltung und Hate“ diskutierten (wieder einmal) Georg Restle, Dunja Hayali, Kai Gniffke und Silke Burmester über die Veränderungen in journalistischer Arbeit. Neben der immer wieder fassungslos machenden Erkenntnis, dass es Menschen gibt, die absichtlich das Leben anderer durch trollen zerstören wollen lieferte das Panel einen flammenden Appell für sorgfältiges und transparentes Arbeiten und mehr Zeit für die Recherche. Auch hier war der Applaus der Gleichgesinnten im Raum sicher. Traurig nur, wenn auch guter Journalismus eher in einer Filterblase unterwegs ist statt Teil der Gesellschaft zu sein.

Für meine Arbeit auf der Projektstelle war das Netzgemeindefest das Highlight des ersten Tages auf der #rp18. Bei rund 100 Internetarbeitenden aus evangelischer und katholischer Kirche gab es jede Menge Gespräche und Möglichkeit zur Vernetzung. Danke an Hanno, Ingo und Felix fürs Organisieren! Mehr dazu im Artikel auf katholisch.de.

Einer der Zufallsfunde war für mich „Platform failure! YouTube, Facebook & Co. go rogue“ mit Bertram Gugel. Seine These: in den großen Plattformen würden mittlerweile ganz wenige den meisten Teil des Traffic auf sich ziehen. Keine Chance für kleinere und neue Anbieter, Reichweite zu generieren und noch weniger die Möglichkeit, hier auch Geld zu verdienen. Seine Beispiele in Spotify und Netflix waren da wesentlich interessanter. Bei mir blieb die Idee religiöser Angebote als Playlist hängen.

Die Folgesession „Kurz, bunt, jung. Die Talents von morgen“ war da ein Rohrkrepierer. Agenturchef Christoph Krachten präsentierte Marietheres Viehler, Tomasz Niemiec und Nic Dncr, drei 18- bis 20-Jährige, die entweder in Nischen tätig oder von Plattformen ausgebeutet das Ende des InfluencerHypes anzeigten. Auch wenn schneller Erfolg nach wie vor möglich ist, stellt sich mir doch die Frage, wie sich in dieser Kurzatmigkeit des Business noch ein Berufsleben mit halbwegs gelingender Lebensplanung möglich sein soll. Wenn die Zukunft bei der Jugend liegen soll, macht es jedenfalls keinen Sinn, wenn meine Generation in den Führungsetagen im ständigen hire and fire junge Talente im Durchlauferhitzer verheizt. Das Verhalten von musical.ly gegenüber dem  Tänzer Nic Dncr erinnerte jedenfalls an frühindustrielle Zustände.

Die Session „Modernes Metzger Marketing mit Social Media“ war leider wegen Überfüllung nichts für mich. Auch hier hoffe ich noch auf nachträgliche Berichte.

Spannend auch für die Social-Media-Arbeit der ELKB war „Dürfen die das? Was macht die Regierung auf Facebook und Co.?“ Johannes Dimroth, Abteilungsleiter im Bundespresseamt erläuterte und verteidigte die SocialMediaArbeit der Bundesregierung. Nicola Balkenhol von Deutschlandradio musste da leicht frustriert feststellen, dass den Medien weniger erlaubt sei als der Öffentlichkeitsarbeit staatlicher Stellen. Wie konsequent die Regierung ihre Möglichkeiten aber nutzte war sehr aufschlussreich. Da muss Kirche noch viel mehr Ressourcen aufwenden, um ähnliche Effekte zu erreichen … oder eben nicht mehr wahrgenommen werden.

Auf die Suche nach den oft vermuteten SocialBots machte sich Luca Hammer in „Bist du ein Bot? Wie Automatisierung unsere Kommunikation verändert“. Sein Fazit: wirkliche Bots, also autonom im Netz agierende Programme hat er so gut wie nicht gefunden. Aber jede Menge Accounts, hinter denen sich Menschen verbergen, um durch schiere Masse das Netz zu beeinflussen. Und oft auch die Frage, bei sehr schnellen Netzreaktionen „Bist du ein Bot?“ … erstaunlich, welche Energie manche User ins sehr schnelle Reagieren und Agieren setzen. Auch das automatisierte Posten und Vorplanen von Aktionen stellte Hammer in die Nähe der Bots. Denn streng genommen ist ja auch das nicht authentisch und echt.

„Wie Wissen im Netz funktionieren kann: “Terra X ” bei YouTube“ gab dem Team um Harald Lesch Gelegenheit, ihre Erfolgsgeschichte zu erzählen. Ein wunderbares Beispiel, wie Wissen und Feuereifer eine Gesellschaft weiter bringen. Lesch outete sich als YouTubeStar aus Zufall. Denn den Erfolg hatte er nicht erwartet, als er das Angebot des ZDF annahm, auch in den Sozialen Medien Wissen zu vermitteln. Man möchte  sich mehr Leschs wünschen, die aus dem Elfenbeinturm der Wissenschaft Wissensschätze in handhabbaren Portionen öffentlich machen. Auch hier meines Erachtens ein Betätigungsfeld für Kirche.

Einen Blick in die Welt der DatingPortale ermöglichte Tabea Glindemann in „Oh no, Cupid: Wieso dein Tinderwunsch bisher nicht in Erfüllung gegangen ist“. Dass viele Männer es nicht schaffen, die Liebe ihres Lebens zu finden, ist mir seither etwas verständlicher. Wenn nur noch die Masse der Kontakte zählt und expliziter SexTalk die Kommunikation beherrscht ist es nur verständlich, wenn Frauen diese Männer nicht beachten. So toll ist ein Penis nu auch wieder nicht.

Mein Abschluss der re:publica gaben die Juristen Thorsten Feldmann und Henning Krieg mit ihrem Saisonrückblick 2017/18 Social-Media-Recht. Leider blieben die beiden bei ihrem zehnten Auftritt auf der Konferenz eine gute Stunde im Klein-Klein des Bildrechts hängen und ich versäumte den für mich wesentlich wichtigeren Teil zum neuen Datenschutzrecht. Wenn das Video des Panels verfügbar ist, liefere ich das aber nach.

Weitere Blogbeiträge findet ihr hier:

Sabine Depew “Wie die #rp18 mein Leitbild erneuert.”

Love out loud! Neues in der Digitalen Netzgemeinde

Es ist wieder mal Kirchentag in Berlin. Auf der re:publica eben für die Netzgemeinde. Doch irgendwie gleichen sich die Bilder zwischen #rp17 und #dekt: das Publikum wird älter und trägt gerne mal Stühle in die Fluchtwege. Manches ist arg liebgewordene Tradition und die Organisatoren haben schon Angst um die Authentizität.

Die rp17 begann am Montag mit der opening ceremony. Gleich am Anfang Solidarität: Das Eröffnungspanel erinnerte an Blogger*innen und Journalist*innen, die derzeit weltweit im Gefängnis sitzen. Realität einer Welt, die nur in Europa und Deutschland so friedlich aussieht. Anderes Thema dann: Was hilft gegen den Hass? Erinnert wurde an Beiträge vergangener re.publicas, die geholfen haben und letztlich auch zum Motto dieses Jahres geführt haben: „Love out loud!“ Der Beifall der Netzgemeinde war groß. Prägend dazu die Keynote von Sascha Lobo, der in seiner Predigt dazu aufrief, mit Rechten zu diskutieren statt sie auszugrenzen. Liebe hat im Netz schnell mit Engagement zu tun. Nur gegen Hass zu sein, genügt nicht mehr.

Erstmals auf der rp vertreten die Kirchen. Ralf Peter Reimann hat in seinem Blog dazu das Wesentliche gesagt. Mein Eindruck: Das Wir-Sind-da genügt auch hier nicht mehr. Viele feiern es, dass Kirche auch in dieser Welt endlich (!) angekommen ist. Doch wer bei einer Party durch die Tür tritt, muss dann auch performen und sich unterhalten. Eine Haltung des „Wir sagen euch, worauf es ankommt“ ist da nicht hilfreich und doch oft zu finden. Johanna Haberers 10 Gebote oder das Papier der katholischen Bischofskonferenz sind Aufschläge, mehr nicht. Jetzt sind konkrete Schritte fällig und da sehe ich (zu) wenig.

Netzgemeindetreffen – Churchies auf der #rp17

Ingo Dachwitz hatte es organisiert, über 50 Netzwerker aus den Kirchen kamen. Und wieder mal wurde klar, #digitaleKirche ist schon viel weiter, als alle denken. Wir sind viele und wissen immer noch wenig voneinander. Was fehlt ist die Sichtbarkeit, das Wahrnehmen, dass Kirche nicht hintendran ist sondern mitten drin. Oder jedenfalls nahe dran.  Auch hier muss noch mehr kommen.

Doch jetzt ein paar meiner persönlichen Highlights:

Brauchen wir ein anständiges CommunityManagment?

Wohltuend konkret das Panel zum „anständigen CommunityManagment“.  In den Anfängen der Social Media Kommunikation waren Unternehmen in Ihren Strategien vielfach noch auf Reichweite fixiert. Das, so das Panel, ändert sich langsam.  Schneller geändert hat sich aber der Ton im Netz. Immer mehr schreiben Menschen im Netz Dinge, die sie niemals von Angesicht zu Angesicht sagen würden. Interessant, das auch eine Klarnamen-Pflicht nicht viel geholfen hat. Nicht mal in SüdKorea, wo man seine persönliche ID angeben muss. Wie damit im Community Management umgehen?

Als Ideen wurden genannt: ein freaky Friday, an dem das Team ein Auszeit nehmen kann. Sich Zeit nehmen, und Antworten auf HassKommentare nicht gleich schicken. Treffen mit Kollegen aus anderen Zusammenhängen helfen, einen anderen Blick auf das Thema zu bekommen. Dazu die zeitliche Beschränkung: Wer viele Hasskommentare bearbeiten muss, sollte das nur eine Zeit lang tun. Gut auch eine „Wall of happyness“, an der positive Rückmeldungen ausgedruckt hängen.

Aber auch negative Beispiele von Community Management gab es: da veröffentlich ein Restaurant herablassende Kommentare, die alle lesen können. Ein fatales Signal. Ebenfalls ein No-Go: User beleidigen, abfällige Emojis oder auf Kosten der der User. Besser ist es, negative Kommentarleute einladen und das Gespräch suchen (siehe Sascha Lobo).

Zum erfolgreichen CommunityManagment sollt es auch gehören, klar zu sagen, was gelöscht wurde und auf die Netiquette hinweisen oder bei Antworten weitere Quellen anzugeben. Die eigene Haltung dabei sollte nicht überheblich sein und nicht gleich das negative vermuten. Rechtschreibfehler werden nicht korrigiert, Ironie und Sarkasmus werden vermieden und Gutes ebenfalls kommentiert. Denn der FacebookAlgorithmus spielt die Kommentare nach oben, die kommentiert werden. Gute Kommentare weiter oben in der Timeline verändern die Diskussion.

Social Media Recht – die jährliche Rechtsberatung

Der Bereich Foto nahm drei/viertel des Panels ein. Wie immer empfehle ich das Nachsehen bei YouTube (Link fehlt noch). Für Kirchens interessant: Bei CC-Lizenzen raten Feldmann und Krieg dazu, NC (non commercial) nicht zu verwenden („Vergiss NC-Lizenz!“). Die Regelungen seien zu undurchsichtig. NC nicht zu nutzen betrifft auch Kirchengemeinden: auch Spendensammeln ist ein kommerzieller Zweck. Auch wichtig: Bei CC Lizenzen müssen alle Bedingungen erfüllt sein. Wenn ein – auch kleiner Teil – nicht durch die Lizenz gedeckt ist, ist die gesamte (!) Nutzung illegal. Die gute Nachricht: In Fällen von verletzten CC-Rechten gibt es in der aktuellen Rechtsprechung pauschale Beträge zwischen 50 und 100 Euro für die widerrechtliche Nutzung. Achtung aber: Abmahnanwälte kümmert das nicht. Die hören nicht auf und viele zahlen, damit das aufhört.

Der Hinweis bei Veranstaltungen, dass fotografiert wird, gilt (leider) leider nicht als Einwilligung der Fotografierten, die Bilder verwenden zu dürfen. Hilfreich sind sie trotzdem. Klarer sind hier die gesetzlichen Ausnahmen für „zeitgeschichtliche Ereignisse“ und „Versammlungen und Aufzüge“, die das Fotografieren regeln.

Günter Dueck -  Flachsinn

Es ist immer so: einer entdeckt das Paradies und schwärmt, wie das schön ist. Dann kommen die ersten Touristen und irgendwann ist es vorbei und alle beschweren sich. Günter Dueck beschrieb sehr unterhaltsam das auch für das Internet. Der Digitale Wandel dauert auch schon dreißig Jahre und mittlerweile tummeln sich auch hier die Pauschaltouristen. Unverständlich deswegen, dass die Betriebswirtschaftler immer noch von Digitaler Transformation reden, so als ob sie noch bevorstünde.

Der Umgang mit dem Netz will dabei unabhängig des Alters gelernt sein. Wenn Kinder was lernen, fallen Sie hin. Erwachsene aber sagen immer, ich will nicht hinfallen. Das gehört aber zum Lernen. Ebenso wie die Unausweichlichkeit, das Neue zu verstehen: Können Ärzte sagen, wenn eine neue Methode kommt, muss ich mich damit befassen?

Heftige Kritik übte Dueck an der Dauerüberwachung in den Unternehmen. So wie früher runde Gefängnisse gebaut wurden, in denen ein Wärter alle Gefangenen beobachten konnt, ist es heute in Unternehmen: es genügt, dass einer ihre Zahlen kontrollieren könnte und alle Arbeitenden leben in Angst. Das schlimmste ist dann, auffällig sein, „sozial auffällig“ dabei noch schlimmer. Oper sei dann, so Dueck dasselbe anders herum: Ich stehe auf der Bühne und muss auffällig sein. Wurde früher jemand befördert, der lange nicht auffällig war ist es heute ein Beförderungsrisiko, nicht sichtbar zu sein. Tue Gutes uns rede darüber …

Mit fast kindlicher Freude führte Dueck auch dieses Mal neue Fremdwörter ein: „Phatische Kommunikation“ zum Beispiel. Es steht für inhaltsfreie Kommunikation bei bei Facebook und WhatsApp. Wichtiger als Inhalte sei da das Gefühl „ich bin da und du ist auch da“. Ein Foto schicken und der andere weiß, es ist alles gut. Mehr ist da nicht. Ein interessantes Denkmuster.

Klar kritisierte Dueck Sigmar Gabriel: „Liebe den Fremden wie dich selbst und sage  nicht Pack zu deinem Nächsten!“ Es sei Teil des Hatespeech, von anderen zu behaupten, sie säßen in einer Filterblase, der ist selbst in einer. Und auch das Phänonem Trump kam zur Sprache: „Wir müssen lernen, dass man mit bloßer Bösartigkeit Wahlen gewinnen kann. Wir müssen verstehen, was da ist. Negative Aufmerksamkeit funktioniert immer. War einer früher Klassenkaspar, wird dies gleiche Haltung heute zum Businessprinzip. Schlechte Aufmerksamkeit auch sehr erfolgreich sein.

Keine Hoffnung? Doch: Wo sind die Geisteswissenschaftler? fragte Dueck und ich ergänze: wo sind die Theologen. Die einstigen Autoritäten verharrten in stiller Netzphopie. Dueck sagte: Raus! Raus! Raus! Wir müssen euch hören!

Soviel erstmal … dieser Blogpost wird noch weiter bearbeitet. Und er ist sicher noch nicht fehlerfrei.

Nachlese re:publica 2016

Die #rpTEN feierte sich selbst. Jedenfalls zu Anfang. Wahnsinn! Zehn Jahre re:publica und es ist so toll dass ihr alle sein! So der Tenor des  Eröffnungspanel . Mehr als die Hälfte allerdings waren zum ersten Mal da. Wenig Kontinuität. Und die alten Kämpfer wie Sascha Lobo und andere Netzaktivisten wirkten bemüht, vor allem die Jüngeren zu bewegen. Der Ruf „Wir müssen das freie Netz auch für nachfolgende Generationen bewahren!“ wirkte teilweise verloren gegenüber jungen Speakern, die keine Sorge hatten, dass Konzerne Daten sammeln. „Ich leb mein Leben trotzdem“.

Der Hype um Snapchat

Für einen Hype sorgte die Plattform Snapchat. Was angeboten wurde, war rappelvoll. In „Snapchat für Erwachsene“ Joshua Arntzen den älteren diesen Dienst. Der Schüler konnte wegen Schule nicht kommen und ließ sich via Skype aus seinem Kinderzimmer zuschalten. Ansehen sollte man sich das Ganze in Ausschnitten. Um Mitreden zu können.
Wie auch „Let’s snap it: How organisations can use Snapchat“. Franziska Broich erzählte vom Snapchat-Kanal des Europäischen Parlament mit – sagen wir – schlichten Beispielen.
Mein Fazit zu diesem Thema: Nein, Jugendliche wollen mit der ErwachsenenWelt nichts zu tun haben und Ja, Snapchat ist für eine begrenzte Zeit das Medium dazu. Wer diesem Trend aber nachläuft, läuft eben dem Trend hinterher. Auch wenn’s das jüngste Network derzeit ist. Wer in der Jugendszene allerdings schon aktiv ist, sollte auch auf Snapchat Kontents umsetzen.

Hass im Internet

Ein weiteres großes Thema war der Umgang mit Hasskommentaren im Netz. Carolin Emcke lieferte in „Raster des Hasses“ dazu die theoretische Einordnung (Video ist derzeit noch nicht verfügbar). Und Ingrid Brodnig, Autorin des Buches „Hass im Netz“ erklärte, warum Hass sich verbreitet. Demokratie, so Brodnig, hieße eben auch, dass Idioten auch mal Sachargumenten begegnen. Wer bei Hasskommentaren aber Hoffnung auf Veränderung habe, warte vergeblich. „Es wird nicht passieren, dass es das eine Argument gibt, bei dem sich Hass-Poster an den Kopf fassen und sagen: Ah jetzt habe ich’s kapiert!“ Diese Erkenntnis käme nicht, die Leute verschwänden einfach aus der Diskussion.
Interessant auch in diesem Zusammenhang der Hinweis auf das Berufsprofil von Community-Managern: „In der realen Welt gibt es Sozialpädagogen, die mit Konflikten umgehen können. Im Netz machen das Journalisten. Die brauchen vielleicht eine sozialpädagogische Schulung.“ Aufklärung gab es über den Charakter der Aktionen von AfD und Pegida und Konsorten: Die gingen recht konzertiert vor: Straßenaktionen, Rechtsstreitigkeiten, Störung von Aufführungen seien geplante Mittel der Eskalation, der Ziel auch immer sei, die eigene Community zu stärken. Man dürfe sich, so Brodnig, auch nicht zu Aussagen hinreißen lassen, die man früher nicht für gut geheißen habe. „Wir dürfen die Komplexität nicht verlieren!“, so ihr Appell.

Schonungslose Wahrheiten von Gunter Dueck in „Cargo-Kulte“

Was sind Cargo-Kulte? Die Erklärung: Im zweiten Weltkrieg wunderten sich Melanesier, dass immer dann, wenn die Fremden (Amerikaner im Krieg gegen Japan) auf einen Turm (“Tower”) stiegen und beteten, deren Vorfahren Flugzeuge voll beladen mit Essen schickten. Da bauten sie Türme und beteten auch … .
Mit feiner Ironie zerlegte Gunter Dueck in einer sehr lohnenden Stunde die verschiedenen Mantren und Heilslehren in Politik, Wirtschaft und Kultur. Wie „Leuchtturm-Projekte“. Da seien viele einfach zu faul, nachhaltig zu arbeiten. Oder Arbeitsgruppen, die, wenn das Brainstormen nichts mehr hilft, wieder auf den Tower steigen und gemeinsam um Lösung der Probleme beten. In der Reihe der Vorträge dieses Jahr für mich Platz 1.

Product-placement

Deutlich wahrnehmbar gab es auf der #rpTEN Werbung. Notdürftig versteckt in Vorträgen. So gab Mark  Little, Twitter’s „vice president of media“ für Europe and Afrika in “What’s Next for Twitter and News?” einen Einblick in zukünftige Pläne. Twitter, so Little, sei dabei das entscheidende Medium, um Menschen mit aktuellen Nachrichten zu erreichen, selbst wenn diese gar nicht bei Twitter seien. Denn, so belegten etliche Zahlen, via Tweet verbreiteten sich News am schnellsten auch über das Netzwerk hinaus. Viele Zeitungen und Fernsehsender beriefen sich auf Twitter.
In ein ähnliches Horn stieß Ronald Horstman, Geschäftsführer der Agentur Studio 71, der das Geheimnis um Erfolg auf YouTube löste: Leidenschaft, Begeisterung, ein gutes Thema und harte Arbeit verhülfen zum Erfolg. Und Glück bräuchte man auch. Aha. Das Beispiel „Fun Family Pack“ mit einer amerikanischen Familie mit fünf Kindern war für viele dann eher zum Gruseln. Die posten jeden Tag ihres Lebens. So geht Erfolg. Naja.

Jahresrückblick Social Media Recht

Einen Klassiker auf der re:publica gab es auch dieses Jahr: Den Jahresrückblick Social Media Recht der Juristen Thorsten Feldmann und Henning Krieg, die häufig nicht einer Meinung sind aber unterhaltsam Beispiele aus der Praxis juristisch zerlegen. In diesem Jahr schaltete sich Erika Steinbach sogar live via Twitter in die Diskussion ein. Das Video gibt es leider nur auf Facebook.

Alte Säcke Politik – Wie wir eine Zukunfts- statt Angstdebatte führen können

Für mich teilweise etwas verletzend aber sehr treffend beobachtet war das Panel von Wolfgang Gründinger. Die Debatte sei bestimmt von „Alte Säcken“, die gerne alles so weiter haben würden, wie in der guten alten Zeit. Notwenig sei aber eine Zukunfts- statt einer Angstdebatte führen. Auch das ansehen!

Tolle Idee: Der Lizenzhinweisgenerator

Ein kleines Fundstück ist der Lizenzhinweisgenerator von Wikimedia. Er verhilft zu jedem Bild aus Wikipedia zu den rechtlich eindeutigen Lizenzangaben für Creative-Commons-Inhalte.

Gute Aktion für Flüchtlinge: Yallah Deutschland

Yallah ist ein zweisprachiges Medium für junge Menschen, die sich für Themen rund um Flüchtlinge interessieren. Yallah ist Journalismus optimiert für kleine Bildschirme. Der Clou: Flüchtlinge können ihre Fragen stellen und das junge StartUp versucht sie möglichst einfach und kurz zu erklären. Auf Deutsch und Arabisch. Im Netz, auf Facebook und Twitter. Mehr unter http://de.yallahdeutschland.de

Weitere Rückblicke von Ralf Peter Reimann und Rieke Harmsen

Die re:publica ist auch ein Treffen der Akteure aus dem kirchlichen Raum. Zwei weitere Summaries empfehle ich hier: Ralf Peter Reimann (Evangelische Kirche im Rheinland) und Rieke Harmsen (Evangelischer Presseverband/epd)

 

 

Nachlese re:publica 2015

Die #rp15 eröffnete wie ein Klassentreffen: „Toll, dass ihr da seid!“ war die Message und dass mit Sascha Lobo und Christopher Lauer zwei Klassensprecher fehlten, wurde kaum erwähnt. Das Thema „finding europe“ war weit genug gefasst, um den Spagat der Teilnehmer zwischen Modebloggerinnen und Nerds zu leisten. Und nicht nur Churchies entdecken: re:publica ist ein bisschen wie Kirchentag.

The system is broken – and that’s the good news
Da passt es, wenn einer der alten Propheten der erste Sprecher ist. Ethan Zuckerman übernimmt diese Rolle. Vor 20 Jahren habe man geglaubt, Monopole und Zensur würden verschwinden, Verschlüsselung würde jedermanns Privatsphäre sichern, man werde sich online neu erfinden können, neue Formen des Zusammenlebens würden entstehen … “Wahnsinn, an was für einen Scheiß wir früher geglaubt haben“ war seine Erkenntnis und seine Analyse war ernüchternd. Das Vertrauen in Institutionen sinke, die Wahlbeteiligung auch. Und von den vielen hilfreichen Tools der Bürgerbeteiligung würden wenige genutzt. Die Aufgabe jetzt sei die alte: “Die Herausforderung für unsere Generation ist es, eine bessere Welt zu erschaffen.”
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Die Vermessung der Medienwelt
… analysierte die Auswirkungen der Digitalisierung. Die Botschaft von Prof. Dr. Harald Welzer: „Konstitutiv für Demokratie ist die Privatheit. Totalitäre Staaten haben als erste Maßnahme immer erst die Privatsphäre aufgehoben. Heute muss man die Daten nur erheben.“ Lebten wir also nicht in einer Demokratie, hätte eine totalitäre Staatsform alle Möglichkeiten.  Auf dem Podium Christoph Keese, Prof. Dr. Harald Welzer, Brigitte Zypries, Jo Schück, Björn Böhning und wenig Neues. Aber als Einführung in das Thema brauchbar.
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Schwarmdummheit!
Sehr gelobt wurde „Schwarmdummheit!“ mit Gunter Dueck. Ich kanns (noch nicht) beurteilen. Seine These: Unternehmen, Teams oder Parteifraktionen sind ein großes System von Menschen, die man ja bei der Einstellung oder Wahl für richtig gut hielt. Wie kommt es dann, dass sich diese vielen intelligenten Menschen aus rasendem Alltagsstress heraus in Meetings begeben und dort ineffektiv tonnenvoll Zeit verschwenden, sodass viele Menschen alles rund um Zusammenarbeit, Abstimmungen und Teamarbeit als ausgesprochen quälend erfahren?
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The IS in us
Warum ist der IS in seiner Medienstrategie so erfolgreich? Sascha Stoltenow und Thomas Wiegold beantworteten das in „The IS in us – was wir durch terroristische Kommunikationsstrategien über uns selbst erfahren“.
Das Erschreckende: Der IS arbeitet hochprofessionell und nutzt Vorlagen anderer. Ob Werbung für Computerspiele oder Imagefilme der Streitkräfte, die Bildsprache ist die gleiche. Nur der Inhalt ist ein anderer. Der IS spricht also ähnliche Zielgruppen an wie Spielehersteller oder Militärs und die Medienstrategen des IS nutzen die Bildsprache anderer. Beispiel: Die Häftlinge in Guantanamo tragen orange Overalls und knien vor ihren schwarz gekleideten Bewachern auf dem Boden. Die 21 gefangen genommenen jordanischen Christen knien am Strand des Mittelmeers vor ihren Schlächtern. Die Botschaft: Orange sind die Opfer. Die Täter waren früher mal Opfer und es ist alles näher als du denkst. Was man daraus lernen kann: Die Bildsprache ist manchmal mächtiger als der Inhalt der Botschaft.
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Thema YouTube
Die Plattform war auf der #rp15 Thema bei vielen Speakern. Bei „Making Money on YouTube” erzählten Le Floid und andere YouTuber von ihrem “Berufsalltag”. Ist es Talent oder Fleiß, die richtige Idee oder gute Unterstützung, die zum Erfolg führt? „Alles“ war der Tenor und dann auch noch Geduld. Der Ertrag dieses Podiums: Wer meint, dass er mit YouTube mal schnell Geld machen und Erfolg haben kann, ist auf dem Holzweg. YouTube ist Arbeit.
> (Video ist leider noch nicht online)
Ein weiterer Beitrag zu diesem Thema „How to Mobilize Supporters with Youtube Videos?

Social-Media-Recht
Ein Klassiker auf der RP ist der Jahresrückblick Social-Media-Recht von Thorsten Feldmann und Henning Krieg: die Rechtsfälle der vergangenen zwölf Monate. Die Themen: Urheberrecht / Fotorecht, Schleichwerbung, Instagram, WhatsApp, Newsletter, Impressum und Datenschutz. Wer hier dabei ist, verpasst nix.
> hier gibts Folien und Audio

Geteiltes Leid ist halbes Leid?
Einen Versuch einer (Medien-)Ethik in der Digitalen Sphäre wagten Friedemann Karig, Bernhard Pörksen, Stefan Niggemeier und Petra Grimm. Was machen die vielen Posts mit uns und mit unserer Umwelt? Die Antworten erschienen mir zu schwach. Aber es gibt zu diesem Thema nicht all zu viel. Wer sich da eindenken will, findet einen guten Zugang.
> zum Video

Zuletzt Unterhaltsames

Mindestens an einem Nachmittag war die #rp15 einfach nur unterhaltend: Mit seinem Vortrag „Blue Dot Mission – Sechs Monate Leben und Arbeiten auf der ISS“ kam Astronaut Alexander Gerst auf die Mainstage … Frauenschwarm, Entertainer, Wissenschaftler, Gerst war die gelungene Mischung. „Was passiert mit der Wäsche auf der ISS?“ Hier erfahren Sie es. Ansehen lohnt sich.
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Sehr unterhaltsam auch dieses Jahr wieder Journelle, die mit „Fremd gehen immer nur die anderen“  Liebe und Beziehung in Zeiten des Internets beleuchtet. Auf Online-Partnerbörsen kann man die Liebe des Lebens, einen Weggefährten für kurze Zeit, eine Affäre oder auch den einen oder anderen kolossalen Reinfall kennenlernen. Aber das Internet ist nicht nur eine weitere Form, mit bisher Unbekannten in Kontakt zu treten. Es ändert auch die Art, wie wir Beziehung wahrnehmen und leben. Aber es betrifft immer nur andere!
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Vergnügliche Abendveranstaltung war dann „Wir hatten ja nix – und das haben wir mitgebracht: Das kleine Technikmuseum“. Tamagochis und Walkmänner, einst brandaktuelle Technik, die dann doch kein Trend wurde. Vermutlich hat da jeder von uns so seine „Leichen“ in der Schublade. Der Blog techniktagebuch.tumblr.com erzählt davon. Nette Beispiele.
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Soweit von der #rp15. Mal sehen ob es auf der #rp16 auch mal re:ligion als Thema und Angebot gibt. Angedacht haben wir es schon mal.

 

Nachlese Re Publica 2014

Von 6. bis 8. Mai fand in Berlin die Re Publica 14 statt, ein Füllhorn an Ideen und Eindrücken. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit möchte ich ein paar der Beiträge hier empfehlen. Alle Vorträge der #rp14 sind auf YouTube zu sehen.

Sascha Lobo zur Lage der Nation – ein Apell zum Kampf um die Freiheit des Internets, leidenschaftlich, politisch und provokant. Eingeflochten in den Vortrag ist auch die Heise-Timeline zum NSA-Skandal. Schon die ist es wert, immer wieder gelesen zu werden.

Einen klugen Beitrag lieferten Moritz Hoffmann, Charlotte Jahnz  zum Twittern von Geschichtsereignissen. Sie vertwitterten unter @9nov38 die Ereignisse um die Reichsprogromnacht. Ähnliche Aktionen liefen auch schon zu anderen Geschichtsereignissen. Ich plane einen Tweet zum Reformationstag 2017.

Rechtshilfe brachten Thorsten Feldmann und Henning Krieg auf die Bühne. In ihrem Saisonrückblick 2014 zu Social Media & Recht gingen sie auf alle gängigen Rechtsfragen in Sachen Social Media ein. Fast ein Pflichtprogramm.

In Bildmedien der Zukunft wirft Harald Klinke einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft der Wahrnehmung und den Gebrauch von Bildern. Wichtig für alle, die sich mit Bildsprache beschäftigen.

In Todessternsünden versucht Laura Sophie Dornheim “Sünde” neu zu definieren. Ein Beitrag von außerhalb des Glaubens und doch irgendwie religiös. Das Ende könnte man sich schenken aber die Konkretionen sind sehr interessant.

Und sind alle im Netz? Nein, es gibt einen Teil der Gesellschaft, der ohne Internet lebt, auf Zeit oder immer. Doch wieso? In “Into the Wild? Nicht mit mir!” gehen Forscherinnen der Frage nach, warum Menschen das Netz (oder Teile davon) nicht nutzen. Für kirchliche Arbeit nützlich.

Und zuletzt: In seinen “Pastorenstückchen” formulierte die Areopag-Rede des Paulus nach der Re Publica neu. So geht digitale Theologie.