Archiv für den Monat: Mai 2016

#WerBinIch – FernsehGottesdienst online mitfeiern

Erstmals könnt ihr am 29. Mai von 10 bis 11 Uhr einen Fernsehgottesdienst live und online mitfeiern. „Wer bin ich?“ heißt die Frage, die sich Evangelische Hochschul- und Studierenden-Gemeinden aus München und Bamberg vorgenommen haben. Mitwirkende sind neben Studenten und Studentinnen die Slamerin Fee Brembeck, der Chor der TU München und die Musikstudentin Alma Naidu mit eigenen Liedern. Der Gottesdienst wird live aus der Christuskirche in München übertragen. Liturg ist Pfarrer Raphael Quandt und Pfarrerin Dr. Claudia Häfner predigt.

 

Hier findet ihr alle Informationen dazu.

Der BR bietet die Übertragung im BR-Fernsehen an und auch im Videostream
www.br.de/mediathek/video/index.html (Den Direktlink posten wir ab Sendebeginn auf Twitter)

Ihr könnt euch im second screen an diesem Gottesdienst beteiligen:
> Postet auf Twitter und Instagram unter dem Hashtag #WerBinIch
> Wir posten als @elkb den Ablauf des Gottesdienstes sowie Hintergrundinfos
> Auf Facebook www.facebook.com/EvangelischLutherischeKircheInBayern
stellen wir einzelne Teile des Gottesdienstes zum Gespräch bereit.
> Wenn ihr wollt schickt Fürbitten via Twitter oder Facebook, die wir (in Auswahl) an das Team in der Kirche weitergeben.

Die Lieder des Gottesdienstes findet ihr zum Mitsingen hier:

“Dich rühmt der Morgen“ (aus dem Liederbuch „Kommt, atmet auf“ 0165) > hier die Noten
„Da wohnt ein Sehnen“ (aus dem Liederbuch „Kommt, atmet auf“ 074) > hier die Noten
„Geh unter der Gnade“116″ (aus dem Liederbuch „Kommt, atmet auf“ 0116) > hier der Text

Infos zu den Mitwirkenden:

Der TUMChor – die Stimmen der TUM
Der TUMChor, 2013 gegründet, vereint Studierende, MitarbeiterInnen, Dozenten, Absolventen und Freunde der Technischen Universität München darin, ihre Stimmen für die TUM und besondere Events des Uni-Lebens erklingen zu lassen. Gemeinsam mit dem Symphonischen Ensemble München gestaltet der Chor unter der künstlerischen Leitung unseres Dirigenten Felix Mayer alljährlich die TUM Adventsmatinee in der Philharmonie im Gasteig. Hinzu kommen immer wieder auch kleinere Veranstaltungen, die der TUMChor festlich-musikalisch umrahmt, wie die Eröffnung eines neuen Forschungszentrums und anderes.

Der TUMChor arbeitet in einzelnen Projekten. Erhalten wir zum Beispiel die Gelegenheit, den Fernsehgottesdienst der evangelischen Hochschulgemeinden mitzugestalten, finden sich diejenigen Sängerinnen und Sänger zusammen, die in kurzen, konzentrierten Probenphasen die Stücke erarbeiten und dann zur Aufführung bringen. Selbständigkeit ist hier gefragt – alle Sänger bereiten sich selbst ausgiebig auf die Proben vor, sodass wir gleich am Feinschliff arbeiten und in kurzer Zeit ein anschauliches Programm auf die Bühne bringen können.

Durch den Projektcharakter ist der TUMChor immer wieder offen für neue, engagierte Sängerinnen und Sänger, die Lust haben, mit einem großen Chor und Orchester aufzutreten. Bei den Proben begegnen sich Studierende und Dozenten, Mitarbeiter aus der Verwaltung treffen auf Ehemalige, Erstsemester kommen mit Absolventen ins Gespräch, die die TUM vielleicht schon seit vielen Jahren verlassen haben und über den Chor Kontakt zu ihrer alten Uni pflegen – so wird die Chorgemeinschaft lebendig und zu einer wesentlichen künstlerische Bereicherung des Uni-Lebens.

Neugierig geworden? Lust, mitzusingen? Dann bitte eine Mail an chor@tum.de – wir freuen uns auf Eure Stimmen! Mehr Infos dazu hier.

Slam Poetry: Fee
Fee ist 22 Jahre alt und studiert evangelische Theologie und Germanistik auf Lehramt. Außerdem ist sie Poetry Slammerin, das heißt, sie tritt mit ihren selbstgeschriebenen Texten auf Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum auf. Im Dezember 2012 erblickte sie zum ersten mal das Scheinwerferlicht der Poetry-Slam-Bühne, bereits im April 2013 stand sie im Finale der bayerischen Meisterschaften, im Sommer wurde sie deutschsprachige Meisterin in der Kategorie U20. Sie tourt neben dem Studium durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und ist für das Goethe-Institut auch schon nach Madrid gereist. Außerdem ist sie Mitglied der einmal im Monat stattfindenden Münchner Lesebühne „Die Stützen der Gesellschaft“. Im Herbst 2015 erschien ihr erstes Jugendbuch „Mach Fehler!“ beim jüngsten Verlag der Friedrich-Oetinger-Verlagsgruppe. Fee ist zudem in mehreren Anthologien vertreten.
Den Text aus dem Gottesdienst findet ihr hier auch als YouTubeVideo.

Pfarrer Raphael Quandt
35 Jahre alt, Theologiestudium in Neuendettelsau, Leipzig, Montevideo (Uruguay) und Erlangen. Vikariat in Nürnberg-Ziegelstein. 2010-2014 Pfarrer in einem Vorort von Santiago de Chile (über Mission EineWelt). Seit 2014 Studierendenseelsorger und Hochschulpfarrer in Bamberg.
Was mich am Pfarrersein begeistert: Mit Menschen über Leben und Glauben im Gespräch sein. Mal kurz und knapp, mal in aller Tiefe. Zeit haben für Menschen auf der Suche. Die frohe Botschaft mitten im Leben entdecken.
und die ESG Bamberg
Als Hochschulseelsorger bin ich Pfarrer einer ganz besonderen Gemeinde: Der Studierendengemeinde an der Bamberger Uni. Heute studierend dort ungefähr 13.000 Menschen, hinzu kommen weit über 1000 Mitarbeiter*innen und Lehrende. Als Studierendengemeinde sind wir mitten drin im Leben der Uni: Unser Haus liegt zentral in Bamberg und ist eigentlich immer geöffnet. Dort finden Studierende nicht nur eine Oase und Auszeit im Unialltag, sondern auch Raum zum Lernen, für Gespräche und für den Glauben. Jeden Tag feiern wir eine Mittagsandacht – genau 15 Minuten lang, damit keiner zu spät im Hörsaal sitzt.
Kernstück des Gemeindelebens aber sind die esg-Abende dienstags. An diesen Gemeindeabend organisieren wir ein abwechslungsreiches Programm: Themenabende zu aktuellen Fragen, Diskussions- und Gesprächsrunden, aber auch Gemeinschaftsprogramm und ökumenischen und interreligiösen Begegnungen. Schottischer Tanz? Gespräch mit einem Bestatter über unsere Bestattungskultur heute? Diskussion mit einem Theologieprofessor über „dunkle Stellen“ in der Bibel? Begegnung in der örtlichen Moschee? Kanufahren? So vielfältig sind die Gemeindeabende in einer Hochschulgemeinde!
In der esg ist es niemals still, und schon gar nicht am Donnerstagabend, wenn unser studentischer Posaunenchor probt. Es ist gut, dass immer etwas los ist! Oft denke ich, die Arbeit in einer Studierendengemeinde hat viel gemeinsam mit dem Leben der ersten Christinnen und Christen: Auch sie versammelten sich in Häusern und rund um Tische (das gemeinsame Essen ist enorm wichtig in der esg). Vieles ist in einer esg freier und spontaner, als in der klassischen Gemeinde – und gleichzeitig sind meine Aufgaben als Pfarrer gar nicht so anders: Gottesdienste feiern, Seelsorge anbieten, Gemeindeleben planen und organisieren, Gruppen und Kreise begleiten, Öffentlichkeitsarbeit machen… und das wichtigste: Jeden Tag mit Menschen im Gespräch sein über ihr Leben und ihren Glauben.
Wer mehr wissen möchte findet uns unter www.esg-bamberg.de und https://www.facebook.com/esgbamberg/. Oder man kommt am Markusplatz 1 in Bamberg auf einen Kaffee vorbei.

Pfarrerin Claudia Häfner
42 Jahre alt, verheiratet. Ich habe drei Töchter (6, 9, 12 ) und einen Sohn (1).

Ich bin in einem Dorf in Oberfranken aufgewachsen. Gott war für mich von klein auf eine wichtige “Bezugsperson”. Nach dem Abi habe ich ein Jahr lang mit psychisch kranken Jugendlichen gearbeitet. Danach habe ich in Neuendettelsau, Erlangen, Buenos Aires und München Theologie studiert. Seit 1999 bin ich Pfarrerin. Ich war in einem Unternehmen und in vier Münchener Gemeinden. Seit 2014 bin ich an der Technischen Universität München. Ich bin auch Systemische Beraterin (DGSF). Als Pfarrerin werde ich oft um vertrauliche Beratung und Seelsorge angefragt. Wir bieten in unserer kleinen Hochschulgemeinde vieles an: vor allem Studierende treffen sich wöchentlich zum gemeinsamen Essen, Musizieren, Gottesdienst feiern, Meinungen austauschen. Einmal im Jahr fahren wir auf eine Hütte in den Bergen. Wir sind ein offenes Haus: jeder ist willkommen! Egal ob und an wen er glaubt. Egal wie alt. Egal welche Nationalität. Egal welche Sprache jemand spricht-  hier sprechen wir Französisch, Englisch, Deutsch, Spanisch, Georgisch und Arabisch.
Wer mehr wissen möchte findet uns unter www.ehg-tum.de und facebook.com/EHG.TUM

Verantwortlich

Der Gottesdienst mit second screen ist eine Kooperation der „Beauftragten der Evang.-Luth. Kirche in Bayern für Hörfunk und Fernsehen beim Bayerischen Rundfunk“ mit der „Projektstelle Social Media und Networkmanagement im Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Publizistik“. Die Idee und Konzeption des Social Media Teils liegt bei Pfarrer Christoph Breit.

Nachlese re:publica 2016

Die #rpTEN feierte sich selbst. Jedenfalls zu Anfang. Wahnsinn! Zehn Jahre re:publica und es ist so toll dass ihr alle sein! So der Tenor des  Eröffnungspanel . Mehr als die Hälfte allerdings waren zum ersten Mal da. Wenig Kontinuität. Und die alten Kämpfer wie Sascha Lobo und andere Netzaktivisten wirkten bemüht, vor allem die Jüngeren zu bewegen. Der Ruf „Wir müssen das freie Netz auch für nachfolgende Generationen bewahren!“ wirkte teilweise verloren gegenüber jungen Speakern, die keine Sorge hatten, dass Konzerne Daten sammeln. „Ich leb mein Leben trotzdem“.

Der Hype um Snapchat

Für einen Hype sorgte die Plattform Snapchat. Was angeboten wurde, war rappelvoll. In „Snapchat für Erwachsene“ Joshua Arntzen den älteren diesen Dienst. Der Schüler konnte wegen Schule nicht kommen und ließ sich via Skype aus seinem Kinderzimmer zuschalten. Ansehen sollte man sich das Ganze in Ausschnitten. Um Mitreden zu können.
Wie auch „Let’s snap it: How organisations can use Snapchat“. Franziska Broich erzählte vom Snapchat-Kanal des Europäischen Parlament mit – sagen wir – schlichten Beispielen.
Mein Fazit zu diesem Thema: Nein, Jugendliche wollen mit der ErwachsenenWelt nichts zu tun haben und Ja, Snapchat ist für eine begrenzte Zeit das Medium dazu. Wer diesem Trend aber nachläuft, läuft eben dem Trend hinterher. Auch wenn’s das jüngste Network derzeit ist. Wer in der Jugendszene allerdings schon aktiv ist, sollte auch auf Snapchat Kontents umsetzen.

Hass im Internet

Ein weiteres großes Thema war der Umgang mit Hasskommentaren im Netz. Carolin Emcke lieferte in „Raster des Hasses“ dazu die theoretische Einordnung (Video ist derzeit noch nicht verfügbar). Und Ingrid Brodnig, Autorin des Buches „Hass im Netz“ erklärte, warum Hass sich verbreitet. Demokratie, so Brodnig, hieße eben auch, dass Idioten auch mal Sachargumenten begegnen. Wer bei Hasskommentaren aber Hoffnung auf Veränderung habe, warte vergeblich. „Es wird nicht passieren, dass es das eine Argument gibt, bei dem sich Hass-Poster an den Kopf fassen und sagen: Ah jetzt habe ich’s kapiert!“ Diese Erkenntnis käme nicht, die Leute verschwänden einfach aus der Diskussion.
Interessant auch in diesem Zusammenhang der Hinweis auf das Berufsprofil von Community-Managern: „In der realen Welt gibt es Sozialpädagogen, die mit Konflikten umgehen können. Im Netz machen das Journalisten. Die brauchen vielleicht eine sozialpädagogische Schulung.“ Aufklärung gab es über den Charakter der Aktionen von AfD und Pegida und Konsorten: Die gingen recht konzertiert vor: Straßenaktionen, Rechtsstreitigkeiten, Störung von Aufführungen seien geplante Mittel der Eskalation, der Ziel auch immer sei, die eigene Community zu stärken. Man dürfe sich, so Brodnig, auch nicht zu Aussagen hinreißen lassen, die man früher nicht für gut geheißen habe. „Wir dürfen die Komplexität nicht verlieren!“, so ihr Appell.

Schonungslose Wahrheiten von Gunter Dueck in „Cargo-Kulte“

Was sind Cargo-Kulte? Die Erklärung: Im zweiten Weltkrieg wunderten sich Melanesier, dass immer dann, wenn die Fremden (Amerikaner im Krieg gegen Japan) auf einen Turm (“Tower”) stiegen und beteten, deren Vorfahren Flugzeuge voll beladen mit Essen schickten. Da bauten sie Türme und beteten auch … .
Mit feiner Ironie zerlegte Gunter Dueck in einer sehr lohnenden Stunde die verschiedenen Mantren und Heilslehren in Politik, Wirtschaft und Kultur. Wie „Leuchtturm-Projekte“. Da seien viele einfach zu faul, nachhaltig zu arbeiten. Oder Arbeitsgruppen, die, wenn das Brainstormen nichts mehr hilft, wieder auf den Tower steigen und gemeinsam um Lösung der Probleme beten. In der Reihe der Vorträge dieses Jahr für mich Platz 1.

Product-placement

Deutlich wahrnehmbar gab es auf der #rpTEN Werbung. Notdürftig versteckt in Vorträgen. So gab Mark  Little, Twitter’s „vice president of media“ für Europe and Afrika in “What’s Next for Twitter and News?” einen Einblick in zukünftige Pläne. Twitter, so Little, sei dabei das entscheidende Medium, um Menschen mit aktuellen Nachrichten zu erreichen, selbst wenn diese gar nicht bei Twitter seien. Denn, so belegten etliche Zahlen, via Tweet verbreiteten sich News am schnellsten auch über das Netzwerk hinaus. Viele Zeitungen und Fernsehsender beriefen sich auf Twitter.
In ein ähnliches Horn stieß Ronald Horstman, Geschäftsführer der Agentur Studio 71, der das Geheimnis um Erfolg auf YouTube löste: Leidenschaft, Begeisterung, ein gutes Thema und harte Arbeit verhülfen zum Erfolg. Und Glück bräuchte man auch. Aha. Das Beispiel „Fun Family Pack“ mit einer amerikanischen Familie mit fünf Kindern war für viele dann eher zum Gruseln. Die posten jeden Tag ihres Lebens. So geht Erfolg. Naja.

Jahresrückblick Social Media Recht

Einen Klassiker auf der re:publica gab es auch dieses Jahr: Den Jahresrückblick Social Media Recht der Juristen Thorsten Feldmann und Henning Krieg, die häufig nicht einer Meinung sind aber unterhaltsam Beispiele aus der Praxis juristisch zerlegen. In diesem Jahr schaltete sich Erika Steinbach sogar live via Twitter in die Diskussion ein. Das Video gibt es leider nur auf Facebook.

Alte Säcke Politik – Wie wir eine Zukunfts- statt Angstdebatte führen können

Für mich teilweise etwas verletzend aber sehr treffend beobachtet war das Panel von Wolfgang Gründinger. Die Debatte sei bestimmt von „Alte Säcken“, die gerne alles so weiter haben würden, wie in der guten alten Zeit. Notwenig sei aber eine Zukunfts- statt einer Angstdebatte führen. Auch das ansehen!

Tolle Idee: Der Lizenzhinweisgenerator

Ein kleines Fundstück ist der Lizenzhinweisgenerator von Wikimedia. Er verhilft zu jedem Bild aus Wikipedia zu den rechtlich eindeutigen Lizenzangaben für Creative-Commons-Inhalte.

Gute Aktion für Flüchtlinge: Yallah Deutschland

Yallah ist ein zweisprachiges Medium für junge Menschen, die sich für Themen rund um Flüchtlinge interessieren. Yallah ist Journalismus optimiert für kleine Bildschirme. Der Clou: Flüchtlinge können ihre Fragen stellen und das junge StartUp versucht sie möglichst einfach und kurz zu erklären. Auf Deutsch und Arabisch. Im Netz, auf Facebook und Twitter. Mehr unter http://de.yallahdeutschland.de

Weitere Rückblicke von Ralf Peter Reimann und Rieke Harmsen

Die re:publica ist auch ein Treffen der Akteure aus dem kirchlichen Raum. Zwei weitere Summaries empfehle ich hier: Ralf Peter Reimann (Evangelische Kirche im Rheinland) und Rieke Harmsen (Evangelischer Presseverband/epd)