Kategorie-Archiv: Allgemein

1hopememe – ein Seminar des Projekts Netzteufel

Was hilft gegen rechtsextreme Hetze? Timo Versemann und Kristina Herbst haben in Netzteufel die Antwort auf diese Frage zum Projekt gemacht. Über Monate haben sie Hassposts und Emails untersucht und „toxische Narrative“ herausgefunden, Geschichten die mit theologischer Begründung unterfüttert immer wieder in Argumentationsketten verwendet werden. Und toxisch, weil sie Tatsachen verdrehen, Inhalte aus dem Zusammenhang reißen und den Diskurs vergiften.

Als Masternarrativ analysierten Sie die Aussage „Wir werden bedroht – Die Endzeit naht“. Dieses Szenario, so die Forscher, verbinde alle Erzählungen und sei die Grundlage für Feindseligkeiten, Ausgrenzungen, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und schließlich auch für Hassrede. Das Masternarrativ tauche in verschiedenen Eskalationsstufen auf – von schwachen Konstruktionen einer Gefahr bis hin zu der Feststellung, dass die Endzeit längst angebrochen sei.

Weiter fanden Versemann und Herbst fünf Hauptnarrative mit den Botschaften „Der Islam bedroht uns“, „Homosexualität bedroht Gottes Ordnung“, „Flüchtlinge unterwandern das Sozialsystem“, „Der Genderwahnsinn ist reine Ideologie“ und „Wir leben in einer Meinungsdiktatur“ und formulierten an diese Anfragen aus christlicher Perspektive.

Nach der Analyse ging es jetzt bei einer Tagung zum Thema „Von Einhörnern, #hopeSpeech & Memes – Digitale Kommunikationstechniken jenseits kirchlicher PR-Guidelines“ um die Tools, mit denen man Hass und Hetze im Netz bekämpfen kann. Die Evangelische Akademie zu Schwanenwerder war wunderbarer Ort für digitales und analoges Miteinander von Onliner*innen aus verschiedenen Kontexten. Hier ein paar Impressionen und Tools.

Memes – Die Sprache des Internets

In “Memes – Die Sprache des Internets” gab die Journalistin Duygu Gezen (funk) eine Einführung in Memes. Das sind kurz gesagt Bilder mit Text, die sich in der ständigen Weiterverwendung verändern, meist bei Ereignissen entstehen und oft viral gehen. Besonderes Kennzeichen ist der Code, das Insiderwissen, dass das Meme nicht immer allgemeinverständlich macht. Urvater des Memes sind neben analogen Spottzeichnungen die rage-faces (Wut-Gesichter), besonders bekannt geworden durch anonymous. Makro-memes sind Fotos mit Text, der oben ein Thema anreißt und unten die Pointe liefert. Katzenbilder, von denen das Internet fast zu bestehen können fast als eigene Kategorie gewertet werden. „Grumpy Cat“ hat es dabei zu einiger Berühmtheit geschafft, eine Katze die einfach immer ziemlich missgelaunt dreinschaut. Mit „success kid“, dem Foto eines Kleinkinds in YES-Pose war eine neue Kategorie an Memes geboren, Fotomontagen liefern photoshop memes und video memes machen das Ganze dann im Bewegtbild.

Wer wissen will, woher ein Meme kommt und in welchem Zusammenhang es zuerst und derzeit verwendet wird – was sich manchmal empfiehlt um keine Fehler zu machen – findet in Know your Meme eine gute Recherchemöglichkeit.

An Plattformen für Memes haben sich reddit und imgur  etabliert. Zur Erstellung gibt es zum Beispiel imgflip (bei dem sich gut die Größe der Schrift anpassen lässt) oder quickmem . Wer Memes auf Photoshop baut sollte als Schriftart Impact verwenden. Dazu gibt es jede Menge Apps je nach Betriebssystem.

Das ganze konnte in einem Workshop ausprobiert werden. Und wieder mal gab’s die Erkenntnis: Man braucht entweder gutes Netz oder eine andere Möglichkeit, um die Ergebnisse auszutauschen. Ein Buchtipp zu Memes: kulturelle Hintergründe zu Memes gibt’s in einer Broschüre von der Amadeu Antonio Stiftung.

Meine Einschätzung aus Sicht der Öffentlichkeitsarbeit: Humor ist ein schwieriges Geschäft und dass ein Meme wirklich auf die eigene Institution einzahlt, ist eher unwahrscheinlich.

#mitliebeunterwandern: Mit GIFs & Videos im Netz für Toleranz aktiv werden

Katharina Goldinger (BDKJ Speyer) startete mit einer Umfrage (Tool Kahoot siehe unten) in die Vorstellung des Social Media Camps des BDKJ Speyer  zum Thema „Zukunftszeit“ im Vorfeld der letzten Bundestagswahl. In diesem Projekt arbeiten mehrere Tage Jugendliche gegen personengezogene Menschenfeindlichkeit. Alle Kontents und Ergebnisse gibt es einem lesenswerten Blog .

Ein paar der Erkenntnisse: erstaunlich war die Scheu von Jugendlichen, etwas im Namen des BDKJ was falsch zu machen. Viele posteten lieber unter ihrem Privataccounts. Die Suche nach unterstützenden Promis war sehr sehr aufwändig und am Ende zwar erfolgreich aber den Einsatz nicht wert. Eine geniale Idee war die Bereitstellung von ExpertInnen, die entweder vor Ort und digital erreichbar waren. Der Clou: jede Karte mit Hilfsangeboten durfte nur einmal eingesetzt werden. Eine Entlastung der ExpertInnen und Ansporn für die Jugendlichen, selbst nach Lösungen zu suchen. Motivierend waren Wetten am Anfang, welche Reichweiten zu erzielen wären. Als Strategie hat sich bewährt, bei Posts möglichst auf Reichweite zu setzen und sich in Diskussionen einzuschalten, in denen Kirche nicht ist. Gut für die Startphase waren vorproduzierte Inhalte, um am Anfang eine Welle zu erzeugen. Ein noch bestehendes „Nebenprodukt“ des Camps war der eigene Giphychanel . Ziemlich geiler Scheiß!

Tools am Rande: https://kahoot.com

Kahoot! Ist eine Spiel-basierte Lern-und Entscheidungs-Plattform für Klassenzimmer, Büros und soziale Arbeit. Einmal angemeldet lässt sich jede Fragestellung in ein Quiz verwandeln. Der Clou: Für Unterricht und den persönlichen Gebrauch ist Kahoot! Kostenlos und zum Mitspielen muss keine App installiert werden.

Podcasting – eine ziemlich aktive Szene

Podcasterin Rebecca Görmann hatte die undankbare Abendsession und füllte sie mit jeder Menge interessanter Hörbeispiele aus der Podcastszene. Merke: Es gibt für jede und alles Podcasts. Und die Technik ist mittlerweile mehr als beherrschbar. Für mich bleibt da zwar gerade nicht mehr als ein ErinnerungspostIt aber wer von euch mit Interviews, Gesprächsrunden, Hörspielen, Tönen oder auch einfach nur Gelaber aktiv werden will, sollte es einfach tun!

Chat-bots

Friederike Nordholt  lieferte ihre kleine aber feine Session am Tag 2 des Seminars. Die Theologiestudentin hat für verschiedene Unternehmen ChatBots geschrieben und stellt Ihren Bot zum Testen vor. Ihre Beispiele zeigten Bots auf dem Facebook-Messenger. So ein Bot für Seminare eines Motivationstrainers oder einen Meditationsassistent (Interessant für Kirche?). Vorteile: einmal eingerichtet läuft der Messenger von selbst. Wer einmal beim Bot das Gespräch angenommen hat, bleibt registriert. Und schnell kann auch eine Nachricht an alle registrierten User geschickt werden. Wenn so eingestellt kann sich ein Bot Antworten und Entscheidungen der User merken und sie taggen, also mit vordefinierten Merkmalen verbinden. Wichtiger Tipp: Die Option „kein Interesse“ sollte immer angegeben sein.

Meine Erkenntnis: in der Informationsflut ist der Facebook-Messenger derzeit noch eines der Medien, das bei den Usern relativ häufig auf Empfang gestellt ist. Wer mehrheitlich formale Kommunikation betreibt, sollte über die Einrichtung eines Bots nachdenken. Die Tools manychat  und chatfuel  machen eine Programmierung einfach, ohne Programmierkenntnisse! Die Vereinbarkeit mit DSGVO/DSGEKD ist aber zu beachten.

Digitales Graffiti auf Facebook – #netgraffiti

Richtig wild wurde es mit Lukas Elliot  und seiner Session zu Netgraffitis. Seine Motivation: die Energie des Graffiti ins Netz übertragen. So wie sich im Kampf gegen rechte Parolen an Wänden und in der Öffentlichkeit Wegmachen, Übermalen oder Sticker daneben kleben als Möglichkeiten etabliert haben, ermöglichen Netgraffiti das auf Twitter und Facebook. Der Clou: die Buchstaben und Sonderzeichenkombinationen gehen über den Bereich eines Posts oder Kommentars hinaus und wuchern (je nach Browser und Programmierung) in andere Posts und Kommentare hinein. Auch lassen sich für im Unicode über eine Skizze Sonderzeichen finden, die sich in Botschaften einfügen lassen. Das führt zur radikalen Veränderung: denn diese Texte sind für Maschinen nicht lesbar, nur Menschen können sie verstehen.

Die genialen Tools dabei: Fliptext  dreht Text um und stellt ihn auf den Kopf. Shapecatcher  findet zu gemalten Zeichen den passenden Code und der Lettercoder stapelt und schachtelt und kombiniert Zeichen aufs Herrlichste. Unbedingt ausprobieren!

Alles? Nein! Mit #whatthehope geht es am 6. Und 7. September 2018 weiter. Den toxischen Narrativen werden dann hoffnungsvolle und theologisch fundierte Narrative entgegen gestellt.

Tools am Rande: answergarden

Die fabelhafte @theresaliebt hat mit answergarden  ein feines Tool zur Visualisierung in die Vorbereitung ihrer Examenspredigt zum aronitischen Segen verwendet. „Was ist Segen für dich?“ fragte sie und die Antworten gaben eine gewichtete Wortwolke, die auch für andere Zusammenhänge sehr zu empfehlen ist.

Das Interaktive Gebet

von James Cathcart, Sanctuary First

Wir verwenden unser Smartphone als Hilfe zum Gebet

Geh auf deinen Homescreen. Was ist dein Bildschirmhintergrund? Ist es ein Bild eines geliebten Menschen? Eine wundervolle Landschaft? Ein besonderes abstraktes Bild? Vielleicht ist es nur die Farbe blau. Nimm dir einen Augenblick Zeit Gott zu danken für das, was du auf dem Bildschirm siehst. Oder um Gott zu danken, an was es dich erinnert.

Öffne deine KalenderApp. Denke an die kommenden Termine. Denke an die Menschen, die du treffen wirst, deine Freunde, Familie und Kollegen. Vielleicht gibt es Fristen zu beachten, Projekte abzuschließen, Veranstaltungen vorzubereiten. Nimm dir einen Moment Zeit um diese Dinge Gott anzuvertrauen.

Geh zu deinen Kontakten. Scrolle zum Buchstaben C und schau dir den ersten Kontakt dort an. Wenn du keinen Kontakt unter C hast scrolle weiter zum nächsten. Vielleicht ist es jemand, den du gut kennst. Vielleicht kennst du ihn oder sie kaum. Nimm dir Zeit, für diesen Menschen oder diese Organisation zu beten.

Hast du eine NachrichtenApp? Öffne sie. Wenn du keine App für Nachrichten hast kannst du auch in deinem Browser nach Nachrichten suchen. Sieh dir die Schlagzeilen an und finde eine, die dich berührt. Nimm dir einen Moment Zeit, um den ersten Absatz der Meldung zu lesen und nimm sie dann mit in ein Gebet zu Gott.

Nun geh zu deinem Fotospeicher. Überfliege die Bilder bis dir eines ins Auge fällt. Denke an die Person, den Ort, das Objekt auf dem Bild und nimm dir einen Augenblick Zeit, für es, ihn oder sie zu beten oder für das, woran dich das Bild erinnert.

Schau auf die Uhr … und denke daran, wie du deine Zeit verwendest. Was oder wem du viel oder wenig Zeit gibst.

Check den Batteriestatus deines Smartphones. Ist er niedrig? Oder ist der Akku voll geladen? Nimm dir Zeit für die mit niedriger Energie zu beten, für Menschen, die mit Problemen physischer oder psychischer Gesundheit kämpfen.

Hat dein Smartphone eine Taschenlampenfunktion? Mach die Lampe an lass das Licht leuchten. Bete für Gottes Licht an dunklen Orten.

Geh in die Timeline einer Social-Media-Anwendung, wenn du eine hast und denke an die erste Person, die du wahrnimmst. Bete für sie und was sie heute vor sich hat, wo immer sie auch ist.

Gott im Himmel! Wir beten zu dir, in Demut und aus ganzem Herzen. Ermutige uns Technology zu verwenden, um Menschen näher zusammen zu bringen und nicht um sie weiter weg zu stoßen. Ermutige uns, achtsamer zu sein wie wir sie verwenden und führe uns oft zu Orten der Ruhe.

Amen

DSGEKD vor DSGVO

Ab heute (24. Mai 2018) gilt das neue Datenschutzgesetz der EKD. Ab morgen die Europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Ein wichtiger Schritt, waren doch persönliche Daten bisher wenigegeschützt und konnten von Konzernen nahezu unbegrenzt abgeschöpft werden. Bei aller Unsicherheit im täglichen Arbeiten sind heute und morgen also gute Tage für deine Rechte. Weshalb erfährst du hier
> deinedatendeinerechte.de

Auch wenn es viele anders sagen, für Mitarbeitende der Kirche und Kirchengemeinden ändert sich nicht viel, wenn sie bisher schon den Datenschutz beachtet haben. Im Wesentlichen bietet das kirchliche Recht sprachliche Anpassungen und setzt das Auskunftsrecht über die Verarbeitung persönlicher Daten auch bei Kirchens durch. Was genau jetzt geregelt ist, findet ihr hier
> DSG-EKD

Erster und wichtigster Schritt für alle Gemeinden und Einrichtung ist die Benennung eines Datenschutzbeauftragten. Rechtlich verbindlich ist das für alle Dienststellen, in denen mehr als zehn Menschen Daten verarbeiten. Empfohlen wird es aber auch für kleinere Einheiten. An diesen Datenschutzbeauftragten können sich Nutzer wenden, die wissen wollen, wie bei euch ihre Daten verarbeitet werden. Binnen drei Wochen – und das ist neu – müssen darüber Auskünfte erteilt werden. Deswegen ist erste Aufgabe der Datenschutzbeauftragten auch, die Sicherung und Verarbeitung persönlicher Daten zu prüfen und zu dokumentieren.

Für Betreiber von Homepages ist die Vernetze Kirche unser Anbieter. Wer hier Kunde ist, wird baldmöglichst mit den entsprechenden Datenschutzmaßnahmen versorgt. Weitere Infos gibt es auch in einem sehr guten Blogpost von Nicola Rössert.

In den vergangenen Tagen geklärt hat sich die Frage des Fotografierens. Hier war anfangs vermutet worden, dass jedes digitale Foto (analoge gibt es ja kaum mehr) eine Form der Datenverarbeitung wäre, die die schriftliche Zustimmung des oder der Fotografierten nötig mache. Das Ende aller nicht hauptberuflichen Fotografen. Nach Auskunft des Bundesinnenministeriums gilt aber das Kunsturhebergesetz weiter. Was bisher erlaubt war, ist auch weiter erlaubt. Aber eben nur das. Die Erklärung des BMI findet ihr hier
> in ausführlichen FAQs

Zunehmend schwieriger ist die Frage des dienstlichen Gebrauchs von WhatsApp, zum Beispiel als Kommunikationsmittel in der Konfirmandenarbeit. Die Anhebung des Mindestalters durch WhatsApp auf 16 Jahre macht die Verwendung des sehr beliebten Messengers in der Jugend quasi unmöglich. Hier zeigt sich auch die sehr konfrontative Linie des Facebookkonzerns, der seine marktbeherrschende Stellung dafür ausnützen dürfte, das neue europäische Recht zu unterlaufen. Vielleicht ein Fehler des Konzerns. Denn nicht nur wir prüfen zur Zeit, ob die Verwendung alternativer Messenger wie Threema und Signal  mit dem EKD-Datenschutz vereinbar ist und wir euch deswegen raten sollten, zu wechseln. Wenn das alle tun wird das WhatsApp auch merken. Denn die Daten von WhatsApp werden jetzt auch zu Facebook übertragen!

Und Facebook selbst? Wer wie wir als Person oder Kirchengemeinde diese Soziale Plattform nutzt, ist darauf angewiesen, dass der Konzern sich an geltendes Recht hält. Einen entsprechenden Hinweis habt ihr vermutlich auch schon auf eurem Account gesehen. Vom Datenschutz her schwierig sind nach bisherigen Informationen vor allem das Zählpixel auf Facebook, von dessen Nutzung abzuraten ist. Wer (auch wie wir) auf Facebook Werbung schaltet, muss sich darüber im Klaren sein, dass der Konzern die dafür notwendige Zustimmung der Nutzer zur Verwendung der persönlichen Daten auf fragwürdigen Wegen bekommt. Zwar kann jeder und jede die Verwendung persönlicher Daten auch ablehnen. Die dafür notwendigen Einstellungen dafür hat Facebook aber gut versteckt. Wo beschreibt die Süddeutsche Zeitung hier sehr gut. Wenn ihr also nicht wollt, dass eure Daten für Werbung verwendet werden, entzieht hier Facebook die Erlaubnis dafür!

Und noch etwas muss gesagt werden. Derzeit liegt das Augenmerk sehr stark auf dem Schutz von Daten. Es sollte mehr auf dem Schutz kommunizierender Menschen liegen. Denn, wie Felix Neumann in seinem Artikel richtig beschreibt: „Ein Datenschutzgesetz, das Menschen einschüchtert und davon abhält, miteinander zu kommunizieren, schützt nur abstrakte Daten – nicht Menschen, und nicht die menschliche Gemeinschaft“

Fehlt euch etwas? Dann bitte eine Mail an mich. Dieser Blogpost ist sicher nicht vollständig und ich bin kein Jurist.

livehack: Ihre Kirche oder Ihr Gemeindehaus ist nicht (oder falsch) auf Google Maps

Viele User nutzen Google Maps, um den Weg zu finden oder sich über eine Einrichtung zu informieren. Das Problem: viele Kirchengemeinden haben, den Pin auf Maps noch nicht mit Inhalten befüllt. Die Möglichkeit, hier auf Gemeindeangebote hinzuweisen wird also nicht genützt. So lösen Sie das Problem

1. Legen Sie bitte für Ihre Kirchengemeinde einen GoogleAccount an. Benützen Sie dazu bitte eine EmailAdresse, die in der Gemeinde bleibt, also am besten die des Pfarramts. Dokumentieren Sie den Account (wie alle Accounts) sorgfältig für andere und künftige Mitarbeitende.

2. Loggen Sie sich auf Google mit diesem Account ein (Bitte Punkt 5 beachten)

3. Suchen Sie auf Google Maps Ihre Kirche oder den Ort, den Sie bearbeiten wollen. Klicken Sie auf „Als Inhaber eintragen“. Damit verknüpfen Sie den GoogleAccount mit dem Punkt auf der Karte

4. Beantworten Sie bitte die Fragen, die Google Ihnen stellt. Vermutlich ist auch eine schriftliche Authentifizierung nötig. Das kann ein paar Tage dauern. Google kommuniziert mit Ihnen per Google Mail, das Sie eingeloggt bedienen können.

5. Wenn Sie nicht wollen, dass Google ihren Suchverlauf speichert, loggen Sie sich nach einzelnen Aktionen immer wieder aus.

6. Wenn Sie Inhaber des Ortes geworden sind, sollten Sie die richtige Homepage, Kontaktdaten und Bilder hinterlegen.

7. Planen Sie (monatlich genügt, wöchentlich ist super) ein, mögliche Kommentare zu Ihrem Pin zu beantworten.

Mehr müssen Sie auf Google Maps nicht tun.

Journey blessing at #ecic23

Journey blessing

In the name of the triune God:
the Creator, the Christ,
and the Holy Spirit.

Amen

Laudate omnes gentes

Laudate omnes gentes, laudate Dominum
Laudate omnes gentes, laudate Dominum

Cantai todos os povos
Louvai nosso Senhor

Sing praises, all your peoples
Sing praises to the Lord

Sjung lovsang, alla länder
Och prisa Herrens namn

Lobsinget, ihr Völker alle
Lobsingt und preist den Herrn

Psalm 121

I lift up my eyes to the hills.
From where does my help come?

… My help comes from the Lord,
… who made heaven and earth.

He will not let your foot be moved;
he who keeps you will not slumber.

… Behold, he who keeps Israel
… will neither slumber nor sleep.

The Lord is your keeper;
the Lord is your shade on your right hand.

… The sun shall not strike you by day,
… nor the moon by night.

The Lord will keep you from all evil;
he will keep your life.

…. The Lord will keep your going out and your coming in
… from this time forth and forevermore.

Glory be to the Father, and to the Son,
and to the Holy Spirit,

… as it was in the beginning, is now,
… and ever shall be, world without end.

Amen.

Reading

Luk 11,11
And I tell you, ask, and it will be given to you; seek,
and you will find; knock, and it will be opened to you.
For everyone who asks receives, and the one who seeks finds,
and to the one who knocks it will be opened.

What father among you, if his son asks for a fish,
will instead of a fish give him a serpent;
or if he asks for an egg,
will give him a scorpion?

Reflextion:  God in an automated world

Jes 65, 24
Before they call I will answer; while they are yet speaking I will hear.

Prayer

Please participate in the prayer with your own requests

Heavenly Father, we are here together,
each with his thoughts,
each with her concerns.

Listen, when we speak to you …

please add

Amen

Lords Prayer

Bless the Lord, my soul,

Bless the Lord, my soul,
and bless God’s holy name.
Bless the Lord, my soul,
Who leads me into life.

Common blessing

re:publica 18 – vom Internettreffen zur Gesellschaftskonferenz

Die re:publica wandelt sich. Vom NetzaktivistenTreffen zur Gesellschaftskonferenz. Und von der NerdGemeinschaft zum Tummelplatz für Fernsehsender und Medienunternehmen. Das muss nicht schlecht sein, denn es gibt genug Themen, die in der Gesellschaft schief laufen und die im Netz ihren Niederschlag finden und dort auch bekämpft werden. Jan Böhmermann zum Beispiel der mit seinem Beitrag über Hass im Internet eine Bewegung zur Trollbekämpfung ausgelöst hat (#reconquistainternet) und via Skype zugeschaltet optisch die dazugehörige Diskussion auf Stage1 dominierte. Oder Sascha Lobo, dessen angekündigte „Kraftrede“ auch zur Bewerbung als dauerwütender Bundespräsident getaugt hätte.

Daneben aber gab es viele hochspannende Themen und Einblicke die – ähnlich dem Kirchentag – meist in kleinen Hallen und schnell überfüllt waren. Da dürfte die Station Berlin als Austragungsort immer mehr an ihre Grenzen gelangen.

Meine Highlights

Das Eröffnungspanel „Die Revolution disst ihre Kinder – alte Linke, neue Rechte und das Internet“ widmete sich dem 50. Geburtstag der 68ger und der Frage „Was ist geblieben?“ In einer beachtlich und erstaunlich unaufgeregten Debatte diskutierten Friedemann Karig, Stefan Niggemeier, Samira El Ouassil, Nils Markwardt über das Erbe der 68ger! Für Churchies auffällig: In der Analyse gab es viel versteckte Religion. Zum Beispiel, dass die Protagonisten der 68er mit dem Protestantismus noch über einen gesinnungsmäßige Hardware verfügten und in ihren Zielen einen quasireligiösen Duktus verfolgten. Heute sei das bei den meisten verloren. War es vor 50 Jahren der Hass aufs Establishment, sei es heute das Kontinuum des Konservatismus, die „Verführbarkeit des Menschen“, gegen die es zu kämpfen gilt. Ganz rechts zeigt sich dabei ebenfalls ein Erbe der 68ger: immer eine Bewegung zu bleiben. Auch um nicht demokratisch tätig werden zu müssen, will das die AfD mit ihrem Nationalismus. Die Erkenntnis der Runde dazu: „Mit einem konservativen Menschenbild kannst du auch keine Demokratie machen“

Sind also die NeuRechten die 68ge von heute? Ein verführerischer Gedanke. Denn ist attraktiv, die neuen Tabus anzusprechen und zu brechen. Tabus, die teilweise mühsam arbeitet wurden. Wie das konkret aussieht, zeigte Samira El Quassil, die 2009 bei der Bundestagswahl für „die Partei“ kanditierte. Was  nach Schließung der Wahllokale bei ihr ankam war allein schon von der Form unterirdisch. Zitat: „Die Orthografie war orchideal!“ Widerlegt wurde auch die Vermutung, die AfDWähler seien meist Globalisierungsverlierer? Die neue Erkenntnis: AfDWähler sind wesentlich besser gestellt als vermutet. Doch mental schlummert da schon lange was. Es gibt das Bedürfnis nach Affekten, nach Wahrnehmung. Der Soziologe Heinz Bude beziffert das “Verbitterungsmilieu” in Deutschland auf etwa zehn Prozent. Das Gefühl der Ohnmacht gegenüber denen, die mich beeinflussen.

Dazu gibt es, so das Panel, die Wut der Publizisten: Autoren wie Matthias Matussek, Roland Tichy oder Vera Lengsfeld beschreiben das Land als eines, das permanent zerbröselt. Früher war es die Linken, die sagten, der Staat muss geändert werden. Heute sind es die Rechten. Sie sind fassungslos, „wie wir das Land für die Hunde gehen lassen“. Wenn den 68gern die Konservativen das verfolgten, werden heute die Institutionen von links verteidigt. Eine Umdrehung der 86ger!

Wo kommen die Neurechten alle her? Wir vergessen, dass es eine lange Geschichte des Rechtsextremismus gibt. Dazu gelten heute Konvertiten als besonders glaubwürdig. Identität lässt sich durch Abgrenzung finden. „Wenn man noch was werden will, muss man nach rechts gehen.“

Und was sind die Tools: Söders Kreuz Geschichte ist Whistleblower-Kommunikation. Ein geheimes Zeichen an die eigenen Anhänger. Dass es rechtlich nicht umzusetzen ist, wissen viele. Doch wie Jens Spahn betreiben viele die Verclownisierung der Politik. Jeder Aufreger ist dabei eine Falle: unwichtige Aufreger ersetzen den Diskurs über wichtige Themen. Aufregung hat damit eine Funktion! Empörung ist eine Form des Gefühls der interpassiven Partizipation. Ich rege mich auf, protestiere, habe aber nichts geändert. Hat der Mensch also einfach keine Lust, sich mit den Problemen auseinander zu setzen. Lieber kurz aufregen statt was zu ändern.

Und die Rolle der Satiriker? Sie sind wie Böhmermann in die Lücke der Intellektuellen, die schweigen, hineingerückt. Jetzt aber den Satirikern die Aufgabe eines Gesellschaftskorrektiv zuzuschieben, überlastet sie aber!

Mit Stage 8 völlig am falschen weil zu kleinen Ort war das Panel “You know nothing, Laowai!” Ein top secret Briefing zu Chinas Onlinekultur hinter der Great Firewall. Hier gibt es hoffentlich bald ein Video, denn Einblicke wie diese sind die Perlen jeder re:publica

Handfest und ebenfalls überlaufen war das Panel mit „10 Tipps für Livestream auf Facebook und YouTube“. Varina Link und Marina Schakarian erklärten als junge Mitarbeitende von funk und ZDF digital ihre Livestreamformate. Das Ziel: den Nutzer über längere Zeit bei der Stange zu halten. Chat, Voting-Tools und fleißig und sorgfältig verteilte Highlights hätten sich dabei als erfolgreich erwiesen. Auch die im Vorhinein nicht festgelegt Länge der Sendung. Man mache eben so lange, so lange der Inhalt trägt. Bei mir kam da etwas atemloses an und die Frage, wie man den Stream von vorgegebenen Inhalten wie einer Landessynode mit diesen Tools verbessern könne. Gewinnspiele sind ja nicht das Wesen einer Kirche. Jedenfalls noch nicht.

Bei „Journalismus im Netz: Zwischen Fakten, Fake, Haltung und Hate“ diskutierten (wieder einmal) Georg Restle, Dunja Hayali, Kai Gniffke und Silke Burmester über die Veränderungen in journalistischer Arbeit. Neben der immer wieder fassungslos machenden Erkenntnis, dass es Menschen gibt, die absichtlich das Leben anderer durch trollen zerstören wollen lieferte das Panel einen flammenden Appell für sorgfältiges und transparentes Arbeiten und mehr Zeit für die Recherche. Auch hier war der Applaus der Gleichgesinnten im Raum sicher. Traurig nur, wenn auch guter Journalismus eher in einer Filterblase unterwegs ist statt Teil der Gesellschaft zu sein.

Für meine Arbeit auf der Projektstelle war das Netzgemeindefest das Highlight des ersten Tages auf der #rp18. Bei rund 100 Internetarbeitenden aus evangelischer und katholischer Kirche gab es jede Menge Gespräche und Möglichkeit zur Vernetzung. Danke an Hanno, Ingo und Felix fürs Organisieren! Mehr dazu im Artikel auf katholisch.de.

Einer der Zufallsfunde war für mich „Platform failure! YouTube, Facebook & Co. go rogue“ mit Bertram Gugel. Seine These: in den großen Plattformen würden mittlerweile ganz wenige den meisten Teil des Traffic auf sich ziehen. Keine Chance für kleinere und neue Anbieter, Reichweite zu generieren und noch weniger die Möglichkeit, hier auch Geld zu verdienen. Seine Beispiele in Spotify und Netflix waren da wesentlich interessanter. Bei mir blieb die Idee religiöser Angebote als Playlist hängen.

Die Folgesession „Kurz, bunt, jung. Die Talents von morgen“ war da ein Rohrkrepierer. Agenturchef Christoph Krachten präsentierte Marietheres Viehler, Tomasz Niemiec und Nic Dncr, drei 18- bis 20-Jährige, die entweder in Nischen tätig oder von Plattformen ausgebeutet das Ende des InfluencerHypes anzeigten. Auch wenn schneller Erfolg nach wie vor möglich ist, stellt sich mir doch die Frage, wie sich in dieser Kurzatmigkeit des Business noch ein Berufsleben mit halbwegs gelingender Lebensplanung möglich sein soll. Wenn die Zukunft bei der Jugend liegen soll, macht es jedenfalls keinen Sinn, wenn meine Generation in den Führungsetagen im ständigen hire and fire junge Talente im Durchlauferhitzer verheizt. Das Verhalten von musical.ly gegenüber dem  Tänzer Nic Dncr erinnerte jedenfalls an frühindustrielle Zustände.

Die Session „Modernes Metzger Marketing mit Social Media“ war leider wegen Überfüllung nichts für mich. Auch hier hoffe ich noch auf nachträgliche Berichte.

Spannend auch für die Social-Media-Arbeit der ELKB war „Dürfen die das? Was macht die Regierung auf Facebook und Co.?“ Johannes Dimroth, Abteilungsleiter im Bundespresseamt erläuterte und verteidigte die SocialMediaArbeit der Bundesregierung. Nicola Balkenhol von Deutschlandradio musste da leicht frustriert feststellen, dass den Medien weniger erlaubt sei als der Öffentlichkeitsarbeit staatlicher Stellen. Wie konsequent die Regierung ihre Möglichkeiten aber nutzte war sehr aufschlussreich. Da muss Kirche noch viel mehr Ressourcen aufwenden, um ähnliche Effekte zu erreichen … oder eben nicht mehr wahrgenommen werden.

Auf die Suche nach den oft vermuteten SocialBots machte sich Luca Hammer in „Bist du ein Bot? Wie Automatisierung unsere Kommunikation verändert“. Sein Fazit: wirkliche Bots, also autonom im Netz agierende Programme hat er so gut wie nicht gefunden. Aber jede Menge Accounts, hinter denen sich Menschen verbergen, um durch schiere Masse das Netz zu beeinflussen. Und oft auch die Frage, bei sehr schnellen Netzreaktionen „Bist du ein Bot?“ … erstaunlich, welche Energie manche User ins sehr schnelle Reagieren und Agieren setzen. Auch das automatisierte Posten und Vorplanen von Aktionen stellte Hammer in die Nähe der Bots. Denn streng genommen ist ja auch das nicht authentisch und echt.

„Wie Wissen im Netz funktionieren kann: “Terra X ” bei YouTube“ gab dem Team um Harald Lesch Gelegenheit, ihre Erfolgsgeschichte zu erzählen. Ein wunderbares Beispiel, wie Wissen und Feuereifer eine Gesellschaft weiter bringen. Lesch outete sich als YouTubeStar aus Zufall. Denn den Erfolg hatte er nicht erwartet, als er das Angebot des ZDF annahm, auch in den Sozialen Medien Wissen zu vermitteln. Man möchte  sich mehr Leschs wünschen, die aus dem Elfenbeinturm der Wissenschaft Wissensschätze in handhabbaren Portionen öffentlich machen. Auch hier meines Erachtens ein Betätigungsfeld für Kirche.

Einen Blick in die Welt der DatingPortale ermöglichte Tabea Glindemann in „Oh no, Cupid: Wieso dein Tinderwunsch bisher nicht in Erfüllung gegangen ist“. Dass viele Männer es nicht schaffen, die Liebe ihres Lebens zu finden, ist mir seither etwas verständlicher. Wenn nur noch die Masse der Kontakte zählt und expliziter SexTalk die Kommunikation beherrscht ist es nur verständlich, wenn Frauen diese Männer nicht beachten. So toll ist ein Penis nu auch wieder nicht.

Mein Abschluss der re:publica gaben die Juristen Thorsten Feldmann und Henning Krieg mit ihrem Saisonrückblick 2017/18 Social-Media-Recht. Leider blieben die beiden bei ihrem zehnten Auftritt auf der Konferenz eine gute Stunde im Klein-Klein des Bildrechts hängen und ich versäumte den für mich wesentlich wichtigeren Teil zum neuen Datenschutzrecht. Wenn das Video des Panels verfügbar ist, liefere ich das aber nach.

Weitere Blogbeiträge findet ihr hier:

Sabine Depew “Wie die #rp18 mein Leitbild erneuert.”

Gruß aus der digitalen Küche – das NetzwerkÖffentlichkeitsarbeit 2018

Nicht jeder, der in ein Gourmetrestaurant geht, wird danach ein Feinschmecker. So manchen lockt auch danach Hausmannskost oder Burgerketten. Beim „Gruß aus der digitalen Küche“ (Jahrestagung Erfurt 2018 Gruß aus der digitalen Küche) des Netzwerks Öffentlichkeitsarbeit war es ähnlich. Denn so mancher hörte sich Referentinnen und Referenten an und blieb – so mein Eindruck – danach bei der eigenen Arbeit beim Bewährten. An den Vortragenden hat es dabei nicht gelegen. Das Team den Netzwerktreffens hatte hochkarätig eingeladen und die Tagung glänzend organisiert. Merkbar anders war im Vergleich zu Onlinertreffen wie der re:publica oder dem Barcamp Kirche, dass die überwiegende Mehrheit der Öffentlichkeitsarbeitenden nur konsumierte und nicht – wie auf anderen Tagungen üblich – auf Twitter oder anderen sozialen Netzwerken eigene Erkenntnisse, Querverweise und Beiträge mit anderen teile. Sharing community daher leider Fehlanzeige.

Zur Tagung gibt es mittlerweile wunderbare Blogposts, deren Ergebnisse ich hier ausspare und zu lesen empfehle:

Lena Modrow – „Gruß aus der digitalen Küche”

Ralf Peter Reimann – Social Media: Wer hat Mut? Wer darf scheitern?

Den Montagvormittag bestritten Harald Schirmer und Hannes Leitlein. Beide hochinteressante Gesprächspartner, die sich gegenseitig nicht kannten und aus ihrer Sicht spannende Impuls zur Arbeit in und für Kirche gaben.

Ein Aufruf zum Mutanfall – Digitale Zukunft gemeinsam gestalten
Harald Schirmer, Continental AG

Schirmer ist einer der genialsten digital transformer, der bei Conti den Wandel gestaltet. Nicht als einer, der „man müsste“ oder „wir brauchen“ nach vorne stellt sondern den Wandel in den Köpfen einläutet und vorlebt. Wieso fotografieren Sie mit ihren Smartphones meine Folien? Ist zwar schon super digital aber die Präsentation ist seit zwei Tagen online verfügbar … Treffer versenkt!

Wenig sinnvoll ist die oft wiederholte Heilsankündigung, man müsse sich innovative Menschen „von außen“ holen um den eigenen Betrieb zu retten. Oder zur Innovation StartUps gründen, die man dann in den Betrieb zurückholen könne. So entsteht immer ein Gefälle zwischen den Neuen und den Alten, denen drinnen und denen draußen, Abwehrhaltungen gegen das Neue, das immer einen Bruch mit dem bisher Gültigen in sich trage. Das sei kaum zu heilen und lähme die Kreativität innerhalb eines Unternehmens. Und sinngemäß weiter: wer es nicht schafft, dass der neben mir Lust bekommt, innovativ und kreativ zu werden, könne einen Betrieb nicht transformieren. „Ich muss mit den Leuten arbeiten, die ich habe“ ist dabei weniger Einschränkung als vielmehr ungeheures Potential. Neues Lernen ist nötig: „learn to unlearn“ gelerntes verlernen und neu denken!

Besonders fatal dabei ist die alte IT-Doktrin „Never change a running system“. Systemisch betrachtet sei jedes Unternehmen von vielen Faktoren abhängig, die sich ständig ändern würden. Wer könne da glauben, ein laufender Betrieb sei nicht änderungsbedürftig. Change Management bedeutet also den Wandel im laufenden Betrieb zu gestalten. Dabei gibt es in jedem Betrieb (spannend was das bei Kirche wäre) eine Hardware- und eine Softwareseite. Die Hardware sei das bestehende Geschäftsmodell, das von Fehlervermeidung, Regelung und Planung geprägt sei. Und nicht der Hort der Kreativen sei. „Wenn wir bei der Autoreifenproduktion nicht auf Fehlervermeidung setzen, sterben Menschen“. Die andere und neue Seite bei Businessmodellen sei die „Software“ aus Kreativität, Risiko, Ausprobieren. Wer nur auf eine Seite setzt, verliert. Als Transformer in einem weltweiten Unternehmen (Ist das Kirche nicht auch?) lieferte Schirmer auch gleich die Erfolgsfaktoren für gelingende Zusammenarbeit: Zeitunabhängigkeit, Ortsunabhängig und Skalierbarkeit. Jeder müsse da arbeiten können, wo es für ihn oder sie am besten sei und dabei nicht an Begrenzungen gebunden sein.

Aber auch Nachdenkliches zur Digitalisierung gab es: Oft sei Digitalisierung nur Einsparung. Was wir aber dringend brauchen, sind viele kreative Menschen. Und die könnten mit digitaler Arbeitsumgebung eben besser arbeiten.

„Ob ich schon wanderte im finster’n Digital … “ – Wie die Kirche ihre Zukunft verpennt
Hannes Leitlein, DIE ZEIT, Christ und Welt

Hannes Leitlein wiederholte im Wesentlichen seine Thesen aus seinem ZEIT-Artikel “Und wie wir wandern im finstern Digital” und reicherte sie mit Beispielen an (Link zum Blogartikel): wieso immer noch nicht alle Kirchen ihre Gottesdienste im Netz auffindbar veröffentlichten. Wieso PDF immer noch das Mittel der digitalen Wahl sei, wenn es gelte Inhalte online zu stellen. Und warum Angst in der Kirche immer noch einer der bestimmenden Faktoren beim Thema Digitalisierung sei … wer wenn nicht evangelische Christen müssten gut mit Angst klar kommen? „Die Kirche tut so, als sei sie ein ewiger Ladebalken.”

Leitlein war gewohnt wohltuend provokativ und outete sich als einer, der Kirche aus Liebe zu ihr verändern will. Seine Empfehlung: Die Kirche sollte ein Startup der verlorenen Söhne gründen, schick und in Kreuzberg, mit viel Geld, ner Espressomaschine, Fahrradständern und so. Und da wird dann Digitales für die Kirche entwickelt und ausprobiert. Wäre sein Vortrag ein Gottesdienst gewesen, hätte man danach „Vertraut den neuen Wegen“ gesungen.

Podiumsgespräch mit Hannes Leitlein, Harald Schirmer und Dr. Ralph Charbonnier, Kirchenamt der EKD

Nach zwei intensiven und kurzweiligen Vorträgen war wenig Zeit zur Weiterdiskussion. Der erste Wunsch des Publikums war jedoch „Machen wir erst mal eine kurze Pause“. Schade, auch so kann man einen Flow beenden. Danach demonstrierte die Protagonisten real existierende Kirche im digitalen Wandel. Hieß es bei Schirmer „Mut zum Wandel“ wollte Leitlein StartUps gründen. Ralph Charbonnier von der EKD kündigte an „den digitalen Wandel gestalten“. Für mich nahm der Drive da spürbar ab. Wichtig war dabei auch die Rolle der evangelischen Kirche bei den ethischen Fragen der Digitalisierung. Wie das mit wirklichem digitalen Arbeiten zusammen gehen wird, hat sich mir leider nicht erschlossen. Gespräche beim Mittagessen lassen mich aber vermuten, dass es einen nicht zu kleinen Teil von Kirchenmenschen gibt, die eine Renaissance des Analogen erwarten. Und da wären wir ja wieder ganz vorne dabei.

Exkursion zum KiKA und Podiumsgespräch

Der Nachmittag brachte einen Einblick in Sendebetrieb und Anliegen des in Erfurt produzierten Kinderkanals. In der Baumhaus-Deko ging es um Zielgruppen, Shitstorms und den Wert des linearen Fernsehens. Öffentlich-rechtliche Anstalten ticken dabei ähnlich wie Kirche.

Ein Abend mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland beschloss den ersten Tag. Die Workshops am Tag 2 waren ebenfalls wieder hochkarätig. Wenn es Material dazu gibt ist es im Folgenden verlinkt

Mobile Reporting. Mit dem Smartphone aktuell berichten. Martin Heller, TV- und Video-Journalist

Das Video im Web. Vom Konzept bis zum fertigen Beitrag. Esther Stosch, Evangelisches Medienhaus Frankfurt am Main

Social Media ist mehr als Facebook. Welcher Kanal für welche Inhalte und welche Zielgruppe? Ralf Peter Reimann, Internetbeauftragter der Evangelischen Kirche im Rheinland

WhatsApp in der Gemeindearbeit. Julia Schönbeck, Theologiestudentin Göttingen

Mein persönliches Fazit:

Öffentlichkeitsarbeit ist vielfach ein Arbeiten unter Volllast. Zu viele Anforderungen und zu wenig Ressourcen erzeugen – so mein Gefühl – oft Frust und ein „Besser weiter wie bisher“. Der digitale Wandel ist da oft mehr Bedrohung als hilfreiche Entwicklung. Erschreckend für mich nach vier Jahren Arbeit auf der Projektstelle Social Media: es gibt immer noch viele, die den „neuen Medien“ sehr kritisch oder skeptisch gegenüber stehen. Ich frage mich, ob es Kirche gelingt, digitale Transformation fröhlich zu gestalten und freudig damit zu arbeiten. Oder ob wir uns auf ein ethisches Wächteramt zurückziehen und analoges Kerngeschäft als Wesenskern so beschreiben, dass uns die Kommunikation verloren geht. „Kirche schaltet zu wenig auf Empfang“ sagt Hannes Leitlein. Zustimmung.

Rückblick auf die #digina17 – Konferenz zum digitalen Nachlass

Schon mal an digitalen Nachlass gedacht? Den Pin vom Smartphone, das Passwort für den Emailaccount oder den Zugang zum Onlinebanking, laufende Verträge über Handys oder Streamindienste, Onlineguthaben und die Urlaubsbilder in der Cloud .. all‘ das kann im Falle eures Todes für eure Familie oder Erben unerreichbar sein. Denn das „digitale Erbe“ ist gesetzlich weitestgehend nicht geregelt. Und wer hat schon alles so notiert, dass es auf dem aktuellen Stand nach dem eigenen Tod zugänglich ist für die, die es brauchen.

Ein bisschen Licht ins Dunkel brachte am 16. und 17. November 2017 die Konferenz #digina17 in München. Fachleute von Banken, Versicherungen, Bestattern, IT-Dienstleistern und Kirchen informierten über das, was es schon gibt. Und das, was noch fehlt. Und es fehlt noch weit! In den nächsten Wochen wollen wir ein paar Ergebnisse für euch zusammentragen, die euch helfen sollen, euren digitalen Nachlass zu regeln. Und das möglichst schnell, denn viele der Teilnehmer auf der #digina17  waren erstaunt, wie leicht manches Problem zu lösen ist … wenn man sich darum kümmert. Wir werden diesen Post also immer weiter updaten.

Ein generelles Problem: Ohne konkrete Regelungen des Erblassers besteht meist keine Möglichkeit, sich Zugang zu den Inhalten der bestehenden Konten zu verschaffen. Dienstanbieter sind nicht verpflichtet, Erben den Zugang zu gewähren. Ein digitaler Nachlassverwalter wäre da ein erster Schritt. Aber auch Onlinedienste haben das Problem erkannt.

Noch ziemlich unbekannt ist zum Beispiel der Google-Inaktivitätsmanager. Mit ihm lassen sich alle bewusst erzeugten wie auch alle automatisch generierten Daten aller Googledienste verwalten. Unter myaccount.google.com finden sich im Dashboard verschiedene Dienste. „Meine Aktivitäten“ erlaubt, alle Daten aus der Nutzung einzusehen und diese auch downzuloaden. Der „Inaktivitätsmanager“ greift, wenn einstellbar zwischen 3 Monaten und 2 Jahren nicht auf Dienste zugegriffen wird. Dann können bis zu 10 Personen vorher definierte Rechte bekommen und mit den Googledaten eines oder einer Verstorbenen das tun, was er oder sie vorher festgelegt hat. Auch die häufige Frage „Wird da wirklich alles gelöscht, wenn man eine Löschung will“ hat der Googlevertreter beantwortet: Ja, auch wenn das bis zu zwei Monaten dauern kann.

Barcamp in Köln #bckirche: #digitaleKirche: Gemeinden zwischen „must have“ und „nice to have“

Update: Über das Barcamp Köln gibt es mittlerweile mehrere andere Blogbeiträge:

Inga von Thomsen: Barcamp Kirche Online: Von 3D-Druck zu 360°-Video
Ines Hansla: #bckirche – (M)eine Powerbank
MaLei “Rückblick auf das #bckirche 2017
Horst Peter Pohl: “Schon mal auf einem barcamp gewesen?
… so und nun weiter im Text …

Wer von der Kriminalpolizei ein Anti-Einbruchs-Beratung anfordert, bekommt einen Besuch eines freundlichen Kriminalbeamten, der das Risiko für alle Zugangsmöglichkeiten eines Hauses oder einer Wohnung einschätzt und anhand der verwendeten Materialen beurteilt, wie lange ein Einbrecher hier und da für einen Einbruch benötigt. Je länger, desto besser. Und wenn eine Tür schon gut geschützt ist, das Fenster daneben aber weniger, rät er, das Fenster zu ertüchtigen statt die Tür auszutauschen. Wenn Kirchengemeinden Schritte in Richtung digitale Kirche machen, überlegen sie oft, womit sie beginnen … und wählen vielfach das, was Ihnen gerade sinnvoll erscheint. Vielleicht ist aber etwas anderes sinnvoller. Auf dem Barcamp KircheOnline von 13. Bis 15. Oktober 2017 in Köln haben wir uns darüber Gedanken gemacht und mögliche Maßnahmen in einer Matrix abgebildet. Die Übersicht finden Sie hier:  digitale Kirche S M L XL. Dazu ein paar Erläuterung:

Technische Ausstattung

Kirchengemeinden haben in der Regel eine Kirche, ein Pfarramt und Gemeinderäume. Um hier in digitale Arbeit einsteigen (Size S) zu können und mit digitalen Angeboten das Gesamtangebot zu erweitern, braucht es heben einem Verwaltungsnetz (im Bereich der ELKB das SKN2) einen gesonderten Internetzugang (Minimum 6 Mbit). Zum mobilen Einsatz sollten ein Laptop und ein Beamer zur Verfügung stehen. Kirche und der größte Gemeinderaum sollten mit einer guten Beschallung versehen sein, die das Signal auch an weitere Geräte (zB für Videostream oder Aufnahme) weitergeben kann. Haupt- und Nebenamtliche Mitarbeitende sollten ein dienstliches Smartphone haben. Besser (Size M) wäre freies WLAN in allen Räumen (empfohlen ist hier godspot) an einer 50 Mbit-Leitung, fest installierter Beamer in Gemeindesaal und Kirche und eine Audioanlage, die ein digitale Aufnahmemöglichkeit bietet. Auf dem Barcamp umstritten war der Vorschlag, bei „nice to have“ in Gottesdiensten alle Lieder und Texte für die Gemeinde digital (als Download oder mit Beamer) anzubieten und gänzlich auf Gesangbücher und Liedblätter zu verzichten. Da war einigen der Erinnerungswert zum Beispiel bei Hochzeiten dann doch zu hoch. ) „Nice“ wäre aber eine Soundanlage mit eigenem Mischer, der bei Gottesdiensten oder Veranstaltungen für den guten Ton sorgt. Ein digitaler Schaukasten vor und ein digitales Gäste- oder Gebetsbuch in der Kirche waren dann fast schon „High end“ von Technik.

Homepage

Den Abschnitt Homepage haben wir unter mehreren Gesichtspunkten gesehen. Jede Kirchengemeinde sollte minimal eine HP haben, deren URL den Namen von Ort und/oder Kirche und „evangelisch“ enthält („ORTODERKIRCHE-evangelisch.de“). „Good to have“ wäre das Einhalten des Corporate Design der Landeskirche, zu empfehlen der jeweilige Web-Baukasten, also für die ELKB das Angebot der Vernetzten Kirche. Technisch sollte die Homepage in jedem Fall responsiv sein und das CMS mehreren Redakteuren das Arbeiten ermöglichen. Zu den Basics sollten Barrierefreiheit und ein rechtssicheres Impressum gehören. „Nice to have“ wäre der Content einer Website auch als App.

Die Homepage als Kontaktfläche

Als „must have“ beschrieben die Teilnehmer des Barcamps eine Kontakt-Übersicht mit Fotos, Telefon und Email aller Mitarbeitenden sowie eine Übersicht über die Gebäude der Kirchengemeinde mit Fotos, Anschrift und Navi-tauglicher Position. Ein Link zum EKD Service Telefon  erspart zudem viele Fragen, da die dortigen Mitarbeiter diesen Service für alle Kirchengemeinden Deutschlands Montag bis Freitag zwischen 9 und 18 Uhr anbieten und oft schon weiterhelfen können. Als nächste Ausbaustufe wäre eine niederschwellige Kontaktmöglichkeiten über Facebook-Messenger, Twitter oder WhatsApp zu nennen und eine Reaktionszeit von maximal einem halben Tag. Für Beerdigungen und seelsorgliche Notfälle hilft eine Notfallnummer. „Nice to have“ wäre eine Antwort binnen 2 Stunden (8 bis 22 Uhr), „Highend“ und vermutlich nie zu erreichen ein 24/7-Service.

Homepage und Gemeinderäume

Grundsätzlich sollten online einfach auffindbar Anschriften, wenn möglich mit Öffnungszeiten aller Büros, Kirchen, Gemeinderäume zur Verfügung stehen mit Fotos der Außenansichten. Die Barrierefreiheit sollte ebenfalls angeben sein; ein Eintrag in der Wheelmap ist sinnvoll. Die Mittlere Ausbaustufe wäre, die Belegung der Räume online anzuzeigen, „nice to have“ die Online-Buchung von Räumen, so das von der Kirchengemeinde angeboten wird.

Homepage und Termine

Nachdem durch Vernetzte Kirche mit Evangelische Termine eine kostenlose und leistungsfähige Termindatenbank in der ELKB angeboten wird, sollten in einer digitalen Kirche alle Veranstaltungen plus Ortsangabe eingegeben sein und aus der Datenbank auf die Homepage (und auf Papiermedien) ausgespielt werden. Eine Stufe weiter könnten sich auf einer GemeindeHomepage alle evangelischen Termine der Stadt oder der Region finden und weiterführende Infos mit dem Termin verbunden sein. User können sich Termine im Abo und als ical herunterladen und sich für Veranstaltungen anmelden. „Nice to have“ wäre die Einbindung wichtiger Termine der ökumenischen Partner vor Ort und der Landeskirche. Auch Schnittstellen zu anderen Arbeitsbereichen     (Erwachsenenbildung, Kultur etc) wären hier nicht schlecht. Das XL-Angebot einer digitalisierten Kirchengemeinde wäre der Link zu Inhalten und Texten von Veranstaltungen und zu angebotenem Livestream schon bei den Terminen.

Homepage und Social Media

Minimales Angebot einer Homepage sollte der Link auf vorhandene Social Media Aktivitäten der Gemeinde sein. Besser wäre die Einbindung oder Vorschau mittels Framing, noch besser eine Social Wall der Gemeinde, die alle Posts und Beiträge von Kirchengemeinde und Usern über sie zeigt. (Kleiner Nebeneffekt: Die Wall könnte auch in Kirche, Schaukasten oder Gemeindehaus angezeigt werden)

Download-Bereich

Essentiell ist ein Download-Bereich auf der Homepage. Er sollte mindestens wichtige  Formulare wie Taufanmeldung oder die Anmeldung zum Konfirmandenunterricht enthalten und den Download von Friedhofsordnung, Gebührenordnungen und anderen Dokumenten als PDF anbieten. Auch der Gemeindebrief (als Webfassung ohne Datenschutz-relevante Angaben) sollte hier zu finden sein. Die Inhalte des Gemeindebriefs müssen aber nicht auf den Druck des Gemeindebriefs warten. Eine zeitnahe Veröffentlichung und aktuelle Berichterstattung ist hier besser. Mehrere Teilnehmer des BarCamps wiesen darauf hin, dass bei Online Anmeldungen von Minderjährigen die Unterschrift der/des Erziehungsberechtigten benötigt wird. Ganz ohne Papier geht es also hier nicht. Auch wenn streng genommen nicht zu Download gehörig – die Anmeldung zu einem Newsletter der Kirchengemeinde sowie ein RSS  -Feed (den es übrigens zu diesem Blog leider immer noch nicht gibt) wurde ebenfalls bei L einsortiert. Die Option, alles nur noch online zu bearbeiten, fand auf auch auf dem BarCamp keine Mehrheit. Denn wo bleibt das Herz dabei? Damit genug von Homepage und ein anderes Feld

GoogleMaps und Wikipedia

War es noch vor zehn Jahren wichtig für Kirchengemeinden, in Karten und Stadtplänen mit Kirche und Gemeindehäusern eingetragen zu sein, ist an diese Stelle GoogleMaps und sein Open-Source-Verwandter OpenStreetMap getreten. Ein Thema für Kirchengemeinden? Ja, denn sie müssen sich als „Eigentümer“ für Ort in digitalen Karten eintragen lassen. Entsprechende Links finden sich beim Ortspin auf einer digitalen Karte. Und Achtung: Die Bearbeitung dieser Einträge kann bei Google schon mal ein paar Wochen dauern. Ist das geschafft, empfiehlt es sich, mindestens die Öffnungszeiten von Pfarramt und Kirche einzutragen sowie einen Link zur Homepage zu setzen. „good to have“ wäre auch hier Bilder der Gebäude und wenn nötig Parkhinweise. „Nice to have“ wäre ein anrufbares Vorstellungsvideo und monatlich oder vierteljährlich wechselnde Bilder. Ein Hinweis noch zu Wikipedia: Hier sollten Kirchengemeinden kontrollieren, ob ein Eintrag vorhanden ist und dieser stimmt. Änderungen sind dann nur möglich, wenn für den Sachverhalt eine öffentlich zugängliche Quelle angegeben werden kann und der Bearbeitende einen Account bei Wikipedia hat.

Die Mitglieder-Datenbank

Hier bewegen wir uns als #digitaleKirche im Bereich der Wunschzettel, denn viele mögliche Features sind mit der in der ELKB verwendeten Software MewisNT nicht umsetzbar. Die Basis ist unstrittig eine Mitglieder-Datenbank mit den Meldedaten der Kommune, die nach den Maßgaben des Datenschutzes gespeichert und bearbeitet wird. Auf der nächsten Stufe käme die Eingabe von Verbindungsdaten wie Telefon Mail der Gemeindeglieder sowie eine datenschutz-konforme Verbindung zu Kontakten aus SocialMediaAnwendungen, zum Beispiel um zum Geburtstag per Brief, Telefon oder FacebookPost zu gratulieren. „Nice to have“ wären zusätzliche Felder der Mitglieder-Datenbank, in denen sich (natürlich nur mit Zustimmung der Datengeber) abonnierte Mailings, Kasualien der Vergangenheit, Berufe und Skills der Gemeindeglieder eintragen lassen. PfarrerInnen und andere Mitarbeitender hätten so einen schnelleren Überblick, mit wem sie es zu tun hätten und könnten besser uns passgenauer arbeiten.

Social Media

Zum Einsatz von Social Media in Kirchengemeinde gibt es in diesem Blog schon mehrere Beiträge. Das soll hier also nicht wiederholt werden. Minimal sollte aber eine Kirchengemeinde bei Engagement in sich über eine zu erreichende Zielgruppe klar sein und diese definieren. Klar muss auch das Ziel der Ziel Kommunikation in Sozialen Medien sein und entschieden, wer kommuniziert. Das kann dann zu Bespielen einer Social Media Plattform führen, die eine Gruppe oder ein Ziel am besten erreicht. Size M wären hier mehrere Plattformen und bei Size L wäre eine digitale Kirche auf allen relevanten Anwendungen für alle möglichen Zielgruppen der Gemeinde aktiv. Für Messengerdienste wäre eine proaktive Kommunikation via WhatsApp Broadcast sinnvoll

Wir und die anderen

Aus den Reihen der BarCampTeilnehmer kam der gute Hinweis des Zusammenspiels einer Kirchengemeinde mit anderen Einrichtungen und Institutionen. Als Basis wurde die Verlinkung mit allen Auftritten von Akteuren einer Kirchengemeinde, mit Angeboten der Diakonie und Beratungsstationen Kitas. Ein Plus wäre da dann die Verlinkung zu Partnern in der Ökumene und „nice to have“, passende Inhalte in andere Plattformen ausspielen zu können oder in die eigene Kommunikation zu übernehmen Soweit das bisher Gedachte. Das alles ist work in progress. Sie haben Ergänzungen? Her damit! Per Mail an mich, denn die Kommentar-Funktion dieses Blogs ist wegen eines Spam-Angriffs derzeit nicht verwendbar.

8. Oktober in Memmingen: Fernsehgottesdienst mit second screen

Live Gottesdienst und Social Media

Sie können den Fernsehgottesdienst „Wir wollen frei sein“ am 8. Oktober in Memmingen St. Martin von 10 bis 11 Uhr auch live und online mitfeiern. Der Bayerische Rundfunk bietet die Übertragung in seinem Fernsehprogramm und als Livestream. Zusätzlich hat die Projektstelle Social Media der ELKB einen „second sreen“ eingerichtet: auch auf Facebook und Twitter lässt der Gottesdienst verfolgen und mit Kommentaren und eigene Gedanken interaktiv mitfeiern.

Twitter ist mit Vor- und Nachberichten, allen Teilen des Gottesdienstes, Links zu Liedtexten und Zusatzinformationen sowie User-Beiträgen dabei das Live-Medium. Der verwendete Hashtag ist #freisein.

Auf Facebook gibt es auf der Seite der Landeskirche Posts zu den Themen des Gottesdienstes, bei Sie miteinander ins Gespräch kommen können. Denkanstöße sind Artikel der Memminger Bauern von 1525 zur Leibeigenschaft, zum Recht auf Wasser und Jagd und zu Arbeit und gerechtem Lohn. Während des Gottesdienstes gibt es Posts zu einzelnen Teile des Gottesdienstes.

Während der Liveübertragung landen alle Beiträge aus Twitter und Facebook wie auch Gebete und Fragen direkt in der Kirche. Zitate aus Userbeiträgen auch im Gottesdienst vor.

Informationen zum Gottesdienst

Prediger im Fernsehgottesdienst ist Dekan Christoph Schieder, um die Liturgie kümmert sich Dekanin Claudia Schieder. Isabel Haslach ist Lektorin, Reinhard Heuß, Christoph Heuß und Stefan Nielsen sind die Sprecher.

Update: Die Predigt zum Fernsehgottesdienst 8.10.2017 zum Nachlesen

Die Musikalische Leitung Kirchenmusikdirektor Hans-Eberhard Roß, der auch an der Orgel zu hören ist. Weiter beteiligt sind Kinderkantorei St. Martin sowie der Bläserchor St. Martin unter der Leitung von Rolf Spitz. Tenorsaxophon spielt Christian Elin.

  • Anfangsmusik: Petr Eben (1929-2007) “Finale” aus “Sonntagsmusik”
  • Einwürfe der Kinderkantorei: Auszüge aus dem Musical “Mönsch Martin
  • Zwischen und nach der Predigt Improvisationen von Christian Elin (Saxophon)über “Go down, Moses“, „Einigkeit und Recht und Freiheit“ und  „Nun freut euch lieben Christengmein“”
  • Zwischen den Fürbitten “Ich in vergnügt, erlöst, befreit”, Text: Hans Dieter Hüsch, Musik: Kai Koch

Links

Hier die weiter führenden Links
> www.br.de/br-fernsehen/programmkalender/ausstrahlung-1185720.html
> twitter.com/elkb  Hashtag #freisein
> www.facebook.com/EvangelischLutherischeKircheInBayern

(Der second screen Gottesdienst mit ist eine Kooperation der „Beauftragten der Evang.-Luth. Kirche in Bayern für Hörfunk und Fernsehen beim Bayerischen Rundfunk“ mit der „Projektstelle Social Media und Networkmanagement im Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Publizistik“ und dem Evangelischen Dekanat Memmingen)