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FAQs: Social Media in Kirchengemeinden – Was bremst? Was hilft?

Viele SocialMediaArbeiter in Landeskirchen machen die Erfahrung, dass Social Media in vielen Kirchengemeinden nicht durchstartet. Auf dem Barcamp Kirche Online im September 2016 in Köln haben wir uns auf einer Session dazu Gedanken gemacht und einige Punkte benannt. Hier einige Ergebnisse:

Ein Flaschenhals für Veränderungen können Hauptamtliche und Gremien sein. Auch Strukturen sind nicht immer hilfreich. Wenn alles über den Pfarrer laufen muss, liegt es an dessen Weitsicht und technischem Verständnis, welche Medien genutzt werden und wie sie genutzt werden. Wenn Digitalisierung für einen Kirchenvorstand nur bedrohlich ist, vertraut man lieber Altem. Veränderungen scheitern da oft an Machtfragen. Die Lösung: klare Absprachen und Aufgabenbeschreibungen, in denen sich auch andere und neue Mitarbeitende entfalten können. Denn eine Website oder eine SocialMediaAuftritt, für denen keiner Zeit hat, bringt niemandem etwas.

Eine Zeitfalle sind auch Websites und Accounts, die von Einzelpersonen angelegt wurden, die dann die Gemeinde verlassen oder die Stelle wechseln. Wie war da noch mal der Admin-Zugang? Die Lösung: Zugangsdaten und AccountInformationen immer gut dokumentieren und (so wie Schlüssel oder Barkassen) an Nachfolgende weiter geben.

Theologisch interessant ist der Gedanke, das Teilen der Gemeinde in der Gemeinde immer noch ungewohnt ist. Freikirchen haben hier theologisch öfter die Nase vorn und binden alle Mitglieder der Gemeinde in die Aktionen der Gemeinde ein. Teilhabe ist hier auch theologisch begründet. Wenn aber das Teilen- und Mitteilen-Wollen im nichtdigitalen Miteinander ungewohnt ist, wird es auch im digitalen nicht funktionieren.  Die Lösung: zeige was du machst und schmoll nicht, weil da und dort „wieder mal so wenige gekommen sind“.

Auch die Einführung des Begriffs „virtuelle Kommunikation“ hat sich im Nachhinein als nicht hilfreich herausgestellt. Denn vielen erscheint „virtuell“ ein defizitärer Begriff – was er nicht ist. Denn auch Abendmahl ist ein virtuelles Geschehen.

Ebenfalls theologisch spannend ist die Frage nach dem missionarischen Eifer. Freikirchler, so ein Votum auf dem Barcamp, wollen gerne über ihren Glauben sprechen. Für Mitglieder in landeskirchlichen Gemeinden ist das eher ungewohnt. Ein Hemmschuh in den Sozialen Medien.

Soziale Medien sind für Kirchengemeinden eine große Chance, denn – auch das eine Erkenntnis auf dem Barcamp  – Gemeinde ist auf Begegnung ausgelegt. Wer hier Neues erreichen will, muss diesen Effekt zeigen. Weil viele Vorbehalte auch Vorbehalte gegen die Tools der Sozialen Netzwerke sind, lässt sich das nur abbauen, wenn alle den Nutzen erleben können. Die Lösung sind also Aktionen, die auch Neulingen den Nutzen von Social Media unmittelbar erlebbar machen.

Die zugegeben negative Seite der Social Media sind mehr Arbeit in Sachen Kommunikation, manchmal mehr Streß, weil die Medien schneller sind und mehr Kritik von Menschen, die kein Blatt vor den Mund nehmen. Alles Dinge, die zum Rückzug führen. Die Lösung: Möglichst viele Aktionen, die Spaß machen. Denn das hilft gegen die Hemmschwelle.

Zuletzt: es fehlt manchmal auch an Handwerkszeug. Wer als Kirchengemeinde in Sozialen Netzwerken unterwegs ist, muss diese Kanäle auch bekannt machen. Das bedeutet Hinweise auf Email-Signaturen und auf allen Printprodukten und an allen kirchlichen Gebäuden. Die Botschaft: Wir wollen erreicht werden! Denn Social Media bildet etwas ab, das woanders nicht stattfindet.

FAQs: Sind Social Media nicht bloß Zeitfresser?

Eigentlich keine Frage sondern ein Vorwurf: Social Media würde nur viel Zeit kosten und das wirklich Wichtige im Leben verhindern. Die Antwort darauf ist weniger Antwort als Stellungnahme. „Wenn es für dich so ist, dann lass es! Ich ziehe großen Nutzen daraus.“

Klar ist dabei, dass Facebook und Co wie alles im Leben Zeit kostet. Zeit, die man bekanntlich nur einmal aufwenden kann und die für etwas anderes fehlt. Dabei muss jeder und jede für sich selbst entscheiden, wem oder was er Aufmerksamkeit schenkt oder wem oder was nicht. Kritiker der Sozialen Medien haben dann gerne meist Jugendliche vor Augen, die mit dem Smartphone in der Hand durch die Gegend laufen und weder andere Menschen noch die Welt um sich herum wahrnehmen. „Die haben keinen Blick für das wahre Leben!“ heißt es dann.

Selbst aber wenn dem so ist, ist das deren freie Entscheidung, die man nicht unbedingt kommentieren muss. Für den eigenen Lebens- und Verantwortungsbereich kann man das jedoch durchaus fordern oder einfordern. Beispiele wie das gemeinsame handyfreie Essen oder Konfirmandenunterricht ohne einen Stöpsel im Ohr gibt es viele.

Klar ist aber auch, dass Soziale Medien wie alle Kommunikationsformen menschliche Beziehungen ermöglichen und am Leben erhalten (können). Und das kostet eben Zeit. Wer also den Zeitfresser-Vorwurf erhebt, muss auch andere Aktionsformen wie Meetings oder Telefonate einer kritischen Untersuchung aussetzen. Und Facebook und Co brauchen sowie alle Medien Zeiten, in denen man sich mit ihnen beschäftigt und Zeiten, in denen anderes wichtig ist.

Sind Social Media nicht bloß Zeitfresser? Nein, sie kosten wie alles im Leben Zeit und jeder und jede muss sich bewusst dafür entscheiden, wem oder was er seine Lebenszeit schenkt. Nur deswegen, weil etwas immer da ist, muss man sich nicht ständig damit beschäftigen.

FAQs: Lohnt es sich, als Gemeinde in die Sozialen Medien zu gehen?

„Lohnt sich Facebook?“
„Kommen dann mehr Leute in den Gottesdienst?“
„Wir haben ja schon so viel zu tun, jetzt auch noch Social Media!“

Fragen wie diese von Mitarbeitenden zu den Sozialen Medien sind verständlich und kommen häufig. Nach Plakaten, Werbung, Kontakt zu Zeitungen, Mailings und anderen Aktionen erscheinen Social Media vielen wie eine weitere Form der Belastung, die man „jetzt auch noch“ erledigen soll. Öffentlichkeitsarbeit und Beziehungspflege oben drauf gesattelt. So wie vieles andere auch. Wer so die Frage nach dem „lohnt es sich?“ stellt, kann sie getrost mit Nein beantworten. Darf sich aber nicht wundern, wenn in ein paar Jahren noch weniger Menschen von seinen Aktionen erfahren.

Denn die erste Frage muss sein: Erreiche ich eigentlich noch die Menschen, die ich erreichen will? Kirchliche Öffentlichkeitsarbeit nutzt nach meiner Beobachtung vielfach noch die Mittel, die in den 70ger und 80ger Jahren des letzten Jahrhunderts gut funktioniert haben und die durch (mittlerweile auch in die Jahre gekommene) Untersuchungen in ihrer Reichweite gut belegt waren: Gemeindebrief und Plakat. Übersehen wird, das papiergebundene Werbung und Öffentlichkeitsarbeit naturgemäß eines nicht kann, das den Sozialen Netzwerken zu ihrem Erfolg verholfen hat: das Teilen-Können (also das Weiterleiten und nicht das physikalisch Teilen eines Papierblatts). Jeder Post und jede Nachricht in den Sozialen Netzwerken lässt sich leicht weiter verbreiten und gewinnt dabei noch eine wertvolle Zutat: die persönliche Bindung.

Beispiel: Einen Artikel im Gemeindebrief kann Erna ihrem Mann Heinz zeigen und Heinz kann ihn ausschneiden und den Kollegen in die Arbeit mitbringen. Einen Post auf Facebook oder in anderen Sozialen Netzwerken wird durch Ernas Teilen zu Ihrer Empfehlung, die sie auch kommentieren kann: „Schaut mal, was ich in der Gemeinde gefunden habe. Da gehe ich hin. Heinz auch. Wer kommt mit?“ Größere Reichweiten sind so leichter möglich als via Papier.

Für die Frage „Lohnt es sich, als Gemeinde in die Sozialen Medien zu gehen?“ klären Sie also zuerst, welche Medien zur Öffentlichkeitsarbeit sie zu Zeit nutzen, wie viel Zeit Sie dafür aufwenden und wie viele Menschen Sie damit erreichen? Und – ganz wichtig – ob das die Leute sind, die sie erreichen wollen? Leichter fällt das übrigens mit einem Betrachter von außen, vielleicht aus einer entfernten anderen Gemeinde oder mit Journalisten der Lokalzeitung.

Wenn Sie zum Schluss kommen, Sie möchten mehr Menschen erreichen oder erreichen bisher die falschen, überlegen Sie, welches Medium verzichtbar ist oder auch mit weniger Aufwand zu machen ist. Und wenn Sie so eine halbe Stunde Arbeit pro Woche frei bekommen, überlegen Sie, mit welchem Sozialen Medium Sie ihre Zielgruppe besser erreichen.

Ganz grob: Jugendliche mit WhatsApp und Instagram und junge Erwachsene und Erwachsene mit Facebook. Diese halbe Stunde lohnt sich. Nach einem halben Jahr evaluieren Sie die Zahlen und dann können Sie weiter überlegen.

Und damit auch die drei Eingangsfragen beantwortet sind:
„Lohnt sich Facebook?“ > Unter Umständen sehr, es kann aber auch eine andere Plattform besser sein
„Kommen dann mehr Leute in den Gottesdienst?“ > Ich denke Ja. Aber haben Sie das bei anderen Medien auch schon untersucht?
„Wir haben ja schon so viel zu tun, jetzt auch noch Social Media!“ > Nicht “auch noch”. “Anstatt”.

(In der Reihe FAQs beantworte ich Fragen, die ich häufig bei meinen Fortbildungen höre. Meistens von kirchlichen Mitarbeitenden. So wie viele meiner Kolleginnen und Kollegen in anderen Landeskirchen. Fall Sie eine Frage vermissen, schreiben Sie mir bitte eine Mail.)

#WerBinIch – FernsehGottesdienst online mitfeiern

Erstmals könnt ihr am 29. Mai von 10 bis 11 Uhr einen Fernsehgottesdienst live und online mitfeiern. „Wer bin ich?“ heißt die Frage, die sich Evangelische Hochschul- und Studierenden-Gemeinden aus München und Bamberg vorgenommen haben. Mitwirkende sind neben Studenten und Studentinnen die Slamerin Fee Brembeck, der Chor der TU München und die Musikstudentin Alma Naidu mit eigenen Liedern. Der Gottesdienst wird live aus der Christuskirche in München übertragen. Liturg ist Pfarrer Raphael Quandt und Pfarrerin Dr. Claudia Häfner predigt.

 

Hier findet ihr alle Informationen dazu.

Der BR bietet die Übertragung im BR-Fernsehen an und auch im Videostream
www.br.de/mediathek/video/index.html (Den Direktlink posten wir ab Sendebeginn auf Twitter)

Ihr könnt euch im second screen an diesem Gottesdienst beteiligen:
> Postet auf Twitter und Instagram unter dem Hashtag #WerBinIch
> Wir posten als @elkb den Ablauf des Gottesdienstes sowie Hintergrundinfos
> Auf Facebook www.facebook.com/EvangelischLutherischeKircheInBayern
stellen wir einzelne Teile des Gottesdienstes zum Gespräch bereit.
> Wenn ihr wollt schickt Fürbitten via Twitter oder Facebook, die wir (in Auswahl) an das Team in der Kirche weitergeben.

Die Lieder des Gottesdienstes findet ihr zum Mitsingen hier:

“Dich rühmt der Morgen“ (aus dem Liederbuch „Kommt, atmet auf“ 0165) > hier die Noten
„Da wohnt ein Sehnen“ (aus dem Liederbuch „Kommt, atmet auf“ 074) > hier die Noten
„Geh unter der Gnade“116″ (aus dem Liederbuch „Kommt, atmet auf“ 0116) > hier der Text

Infos zu den Mitwirkenden:

Der TUMChor – die Stimmen der TUM
Der TUMChor, 2013 gegründet, vereint Studierende, MitarbeiterInnen, Dozenten, Absolventen und Freunde der Technischen Universität München darin, ihre Stimmen für die TUM und besondere Events des Uni-Lebens erklingen zu lassen. Gemeinsam mit dem Symphonischen Ensemble München gestaltet der Chor unter der künstlerischen Leitung unseres Dirigenten Felix Mayer alljährlich die TUM Adventsmatinee in der Philharmonie im Gasteig. Hinzu kommen immer wieder auch kleinere Veranstaltungen, die der TUMChor festlich-musikalisch umrahmt, wie die Eröffnung eines neuen Forschungszentrums und anderes.

Der TUMChor arbeitet in einzelnen Projekten. Erhalten wir zum Beispiel die Gelegenheit, den Fernsehgottesdienst der evangelischen Hochschulgemeinden mitzugestalten, finden sich diejenigen Sängerinnen und Sänger zusammen, die in kurzen, konzentrierten Probenphasen die Stücke erarbeiten und dann zur Aufführung bringen. Selbständigkeit ist hier gefragt – alle Sänger bereiten sich selbst ausgiebig auf die Proben vor, sodass wir gleich am Feinschliff arbeiten und in kurzer Zeit ein anschauliches Programm auf die Bühne bringen können.

Durch den Projektcharakter ist der TUMChor immer wieder offen für neue, engagierte Sängerinnen und Sänger, die Lust haben, mit einem großen Chor und Orchester aufzutreten. Bei den Proben begegnen sich Studierende und Dozenten, Mitarbeiter aus der Verwaltung treffen auf Ehemalige, Erstsemester kommen mit Absolventen ins Gespräch, die die TUM vielleicht schon seit vielen Jahren verlassen haben und über den Chor Kontakt zu ihrer alten Uni pflegen – so wird die Chorgemeinschaft lebendig und zu einer wesentlichen künstlerische Bereicherung des Uni-Lebens.

Neugierig geworden? Lust, mitzusingen? Dann bitte eine Mail an chor@tum.de – wir freuen uns auf Eure Stimmen! Mehr Infos dazu hier.

Slam Poetry: Fee
Fee ist 22 Jahre alt und studiert evangelische Theologie und Germanistik auf Lehramt. Außerdem ist sie Poetry Slammerin, das heißt, sie tritt mit ihren selbstgeschriebenen Texten auf Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum auf. Im Dezember 2012 erblickte sie zum ersten mal das Scheinwerferlicht der Poetry-Slam-Bühne, bereits im April 2013 stand sie im Finale der bayerischen Meisterschaften, im Sommer wurde sie deutschsprachige Meisterin in der Kategorie U20. Sie tourt neben dem Studium durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und ist für das Goethe-Institut auch schon nach Madrid gereist. Außerdem ist sie Mitglied der einmal im Monat stattfindenden Münchner Lesebühne „Die Stützen der Gesellschaft“. Im Herbst 2015 erschien ihr erstes Jugendbuch „Mach Fehler!“ beim jüngsten Verlag der Friedrich-Oetinger-Verlagsgruppe. Fee ist zudem in mehreren Anthologien vertreten.
Den Text aus dem Gottesdienst findet ihr hier auch als YouTubeVideo.

Pfarrer Raphael Quandt
35 Jahre alt, Theologiestudium in Neuendettelsau, Leipzig, Montevideo (Uruguay) und Erlangen. Vikariat in Nürnberg-Ziegelstein. 2010-2014 Pfarrer in einem Vorort von Santiago de Chile (über Mission EineWelt). Seit 2014 Studierendenseelsorger und Hochschulpfarrer in Bamberg.
Was mich am Pfarrersein begeistert: Mit Menschen über Leben und Glauben im Gespräch sein. Mal kurz und knapp, mal in aller Tiefe. Zeit haben für Menschen auf der Suche. Die frohe Botschaft mitten im Leben entdecken.
und die ESG Bamberg
Als Hochschulseelsorger bin ich Pfarrer einer ganz besonderen Gemeinde: Der Studierendengemeinde an der Bamberger Uni. Heute studierend dort ungefähr 13.000 Menschen, hinzu kommen weit über 1000 Mitarbeiter*innen und Lehrende. Als Studierendengemeinde sind wir mitten drin im Leben der Uni: Unser Haus liegt zentral in Bamberg und ist eigentlich immer geöffnet. Dort finden Studierende nicht nur eine Oase und Auszeit im Unialltag, sondern auch Raum zum Lernen, für Gespräche und für den Glauben. Jeden Tag feiern wir eine Mittagsandacht – genau 15 Minuten lang, damit keiner zu spät im Hörsaal sitzt.
Kernstück des Gemeindelebens aber sind die esg-Abende dienstags. An diesen Gemeindeabend organisieren wir ein abwechslungsreiches Programm: Themenabende zu aktuellen Fragen, Diskussions- und Gesprächsrunden, aber auch Gemeinschaftsprogramm und ökumenischen und interreligiösen Begegnungen. Schottischer Tanz? Gespräch mit einem Bestatter über unsere Bestattungskultur heute? Diskussion mit einem Theologieprofessor über „dunkle Stellen“ in der Bibel? Begegnung in der örtlichen Moschee? Kanufahren? So vielfältig sind die Gemeindeabende in einer Hochschulgemeinde!
In der esg ist es niemals still, und schon gar nicht am Donnerstagabend, wenn unser studentischer Posaunenchor probt. Es ist gut, dass immer etwas los ist! Oft denke ich, die Arbeit in einer Studierendengemeinde hat viel gemeinsam mit dem Leben der ersten Christinnen und Christen: Auch sie versammelten sich in Häusern und rund um Tische (das gemeinsame Essen ist enorm wichtig in der esg). Vieles ist in einer esg freier und spontaner, als in der klassischen Gemeinde – und gleichzeitig sind meine Aufgaben als Pfarrer gar nicht so anders: Gottesdienste feiern, Seelsorge anbieten, Gemeindeleben planen und organisieren, Gruppen und Kreise begleiten, Öffentlichkeitsarbeit machen… und das wichtigste: Jeden Tag mit Menschen im Gespräch sein über ihr Leben und ihren Glauben.
Wer mehr wissen möchte findet uns unter www.esg-bamberg.de und https://www.facebook.com/esgbamberg/. Oder man kommt am Markusplatz 1 in Bamberg auf einen Kaffee vorbei.

Pfarrerin Claudia Häfner
42 Jahre alt, verheiratet. Ich habe drei Töchter (6, 9, 12 ) und einen Sohn (1).

Ich bin in einem Dorf in Oberfranken aufgewachsen. Gott war für mich von klein auf eine wichtige “Bezugsperson”. Nach dem Abi habe ich ein Jahr lang mit psychisch kranken Jugendlichen gearbeitet. Danach habe ich in Neuendettelsau, Erlangen, Buenos Aires und München Theologie studiert. Seit 1999 bin ich Pfarrerin. Ich war in einem Unternehmen und in vier Münchener Gemeinden. Seit 2014 bin ich an der Technischen Universität München. Ich bin auch Systemische Beraterin (DGSF). Als Pfarrerin werde ich oft um vertrauliche Beratung und Seelsorge angefragt. Wir bieten in unserer kleinen Hochschulgemeinde vieles an: vor allem Studierende treffen sich wöchentlich zum gemeinsamen Essen, Musizieren, Gottesdienst feiern, Meinungen austauschen. Einmal im Jahr fahren wir auf eine Hütte in den Bergen. Wir sind ein offenes Haus: jeder ist willkommen! Egal ob und an wen er glaubt. Egal wie alt. Egal welche Nationalität. Egal welche Sprache jemand spricht-  hier sprechen wir Französisch, Englisch, Deutsch, Spanisch, Georgisch und Arabisch.
Wer mehr wissen möchte findet uns unter www.ehg-tum.de und facebook.com/EHG.TUM

Verantwortlich

Der Gottesdienst mit second screen ist eine Kooperation der „Beauftragten der Evang.-Luth. Kirche in Bayern für Hörfunk und Fernsehen beim Bayerischen Rundfunk“ mit der „Projektstelle Social Media und Networkmanagement im Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Publizistik“. Die Idee und Konzeption des Social Media Teils liegt bei Pfarrer Christoph Breit.

Projektstelle Social Media – ein Zwischenstand

Social Media und Networking der ELKB

Bis zum Projektstart am 1. Juni 2013 konzentrierten sich die Social-Media-Aktivitäten in der institutionellen Kommunikation der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) im Wesentlichen auf eine Facebook-Seite, die von einem Ehrenamtlichen zusammen mit den Verantwortlichen für Internet im Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Publizistik (P.Ö.P.) gepflegt wurde. Die Seite hatte 1.250 Likes und eine Reichweite von bis zu 4.000 Nutzern.

Seit Einrichtung der Projektstelle im Referat P.Ö.P.  hat sich die Nutzerzahl dieser Seite mit über 3.700 (Stand Dezember 2015) fast verdreifacht und erreicht wöchentlich bis zu 40.000 User. Weitere elf Facebook-Auftritte kamen hinzu. Seit September 2013 ist @elkb auf Twitter aktiv und berichtet während der Synoden und bei anderen wichtigen Ereignissen. Knapp 300 User folgen den mittlerweile über 1300 Beträgen, darunter Journalisten und Nachrichtenagenturen.

Zugenommen hat die Berichterstattung auf YouTube: Videos werden durch die Projektstelle sowie durch den Pressesprecher produziert. Für Audio-Beiträge gibt es einen Kanal auf soundcloud. Auf Instagram läuft in Kooperation mit der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) die Bilderwelt #evangelisch.

Neben der Kommunikation im Web 1.0 ist die im Web 2.0 dabei, fester Bestandteil der Institutionenkommunikation der ELKB zu werden. Eine Entwicklung, die trotz der bereits erzielten Erfolge in der Reichweite noch großes Potential hat.

1.  Was ist geschafft?

Landeskirche und EKD
Die Projektstelle ist angesiedelt im Referat P.Ö.P. und damit eingebunden in die landeskirchenweite Öffentlichkeitsarbeit der ELKB. Demzufolge ist ein wichtiger Teil der Projektstellenarbeit die Beratung derjenigen Mitglieder der Kirchenleitung, die diese Beratung oder auch kontinuierliche Begleitung ihrer Social Media-Aktivitäten nachfragen. Informelle Zusammenarbeit besteht mit den Kirchenkreisen, die sich in Social Media engagieren.

Seit der Wahl des bayerischen Landesbischofs zum EKD-Ratsvorsitzenden geschieht die Begleitung seiner Facebook-Aktivitäten auch in Abstimmung mit der Team der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der EKD.

Schulungen für Dekanate, Arbeitskreise und Konferenzen sowie im Predigerseminar
Die Kommunikation in Social Media ist umso erfolgreicher, je größer die Reichweite ist. Es galt und gilt nach wie vor, Menschen für die Kommunikation über diese Medien zu interessieren und zu schulen. Das ist zunächst einmal Aufgabe der „Vernetzten Kirche“ im Evangelischen Presseverband für Bayern. Anfragen direkt an die Projektstelle gelten vor allem dem Thema „Kirche und Social Media“ und Fragen der Konzeption von Öffentlichkeitsarbeit und der Rolle der Social Media in ihr. Vorträge und Schulungen können hierzu angefragt werden.

Genutzt haben das Angebot bisher einige Dekanatsbezirke (z.B. Kempten, Rothenburg, Leutershausen, Feuchtwangen oder Würzburg). Die „Road Show“, eine Informations- und Fortbildungsveranstaltung in den Regionen in Kooperation mit der für Medien zuständigen Abteilung D (Gesellschaftsbezogene Dienste) im Landeskirchenamt, dem Amt für Gemeindedienst (AfG), Vernetzte Kirche, Web-to-print, der Evangelischen Medienzentrale (EMZ) und der Kirchlichen Informationsverarbeitung (KIV) im Landeskirchenamt (zuständig für das ELKB-Intranet), fand im Kirchenkreis Bayreuth statt und ist für Frühjahr 2016 in weiteren Kirchenkreisen geplant.

In den Publizistik-Kursen des Predigerseminars Nürnberg ist „Social Media“ inzwischen an einem halben Tag Thema. Beraten werden auch Mitglieder der Landessynode, überparochiale Dienste und Verantwortliche im Landeskirchenamt. Hinzu kommen immer wieder Anfragen aus Gemeinden sowie von anderen nichtkirchlichen sozialen Institutionen.

Aktuelle Informationen und Diskussionsbeträge werden hier im Blog der Projektstelle „elkb2punkt0“ (auf wordpress und tumblr) veröffentlicht.

Begleitung von „StartUps“ und Projekten
Als besonders erfolgreich zeigt sich das Angebot, im ersten halben Jahr die Startphase eines Social-Media-Auftritts zu begleiten. Neben der Beratung und Hilfe bei der Einrichtung entlastet vor allem der angebotene Hintergrund-Dienst durch die Projektstelle Verantwortliche, die den Schritt in die neuen Medien wagen. Typische Anfänger-Unsicherheiten und Befürchtungen  vor einem „Shitstorm“ konnten so abgefedert werden. Erfolgreich umgesetzt werden konnten so u.a. die Facebook-Auftritte von Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler, Luther 2017 Bayern, Evangelisch im Allgäu, Kirche und Tourismus und Evangelisch in Bildern. Für weitere Aktionen und Arbeitsfelder sind Auftritte in Vorbereitung.

Mitverantwortlich ist (oder war) die Projektstelle weiter für die Seiten Medienkonzil. Bürgersein in der digitalen Welt, Gemeinsam auf der Bühne – Fachkongress Ehrenamt (bis August 2015), Internettag der ELKB (zusammen mit Vernetzte Kirche und Abt. D und gemeinsam mit diesen Veranstalter des Internettags) und der Kampagne zum Buß- und Bettag (zusammen mit der Agentur „medio“ der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, EKKW).

Eine besondere Zusammenarbeit entstand nach dem Brand der reformierten Kirche St. Martha in Nürnberg: Nach anfänglichem Zögern erkannten die Verantwortlichen den Wert von Sozialen Medien. Die Facebook-Seite „Wir bauen St. Martha wieder auf“ wurde mit Unterstützung der Projektstelle entwickelt und eingerichtet und berichtet seither erfolgreich vom Wiederaufbau der Kirche.

Vernetzungen und Fortbildung
Seit Einrichtung der Projektstelle ist die ELKB über Facebook mit nahezu allen lutherischen Kirchen weltweit vernetzt (gegenseitige Likes), die einen FB-Account haben.  Eine Kooperation besteht mit der Evangelischen Kirche in Österreich. Die Projektstelle hält Verbindung zur Diakonie Bayern, den Rummelsberger Gemeinschaften, zum Amt für Gemeindedienst, der Evangelischen Jugend in Bayern, zu Akademie Tutzing, zu den Beauftragten für Rundfunk und Fernsehen beim BR, zum Frauenwerk Stein, zur Projektstelle Luther 2017 in Bayern, zur Projektstelle Interkulturell Evangelisch in Bayern, zum EPV mit Sonntagsblatt, epd und Vernetzte Kirche, zum Rothenburger Sonntagsblatt, dem Pfarrerinnen- und Pfarrerverein und weiteren Werken und Diensten.

Die Projektstelle nimmt Teil an der Konferenz der Internetbeauftragten der EKD, ist vernetzt mit den Social-Media-Verantwortlichen in allen Gliedkirchen der EKD und Teil des Netzwerks European Christian Internet Confernce (ECIC). Aus der Zusammenarbeit mit der Rheinischen, Westfälischen und Lippischen Landeskirche kam es zur Übernahme der Social-Media-Guidelines für die ELKB und zum Projekt #evangelisch auf Instagram. Die Öffentlichkeitskampagne der EKKW und der ELKB zum Buß- und Bettag wurde 2013, 2014 und 2015 (geplant auch weiterhin) in den Sozialen Medien umgesetzt und begleitet.

Über digitale Arbeitsgruppen gibt es regen Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen in anderen Landeskirchen. Mit der Teilnahme an den Internetkonferenzen, der re:publica sowie an Internettagungen der Akademie Tutzing, der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), des Bayerischen Rundfunks und dem fachlichen Austausch mit anderen Social-Media-Arbeitern verfügt die ELKB durch die Projektstelle über weiteres Wissen zu digitalen Themen, das in kirchliche Entscheidungsprozesse eingebracht werden kann.

Erreichte Zielgruppen
Drei von vier Deutschen nützen das Internet, in der Gruppe der bis 14- bis 19-Jährigen sind es nahezu 100 Prozent, bei jungen Erwachsenen über 90 Prozent. Mit ihren Angeboten hat die ELKB in den Sozialen Medien einen Schritt in die richtige Richtung getan. Die Zielgruppe bei den Facebook-Seiten ist zwischen 25 und 45 Jahre alt. Hier wird z.B. der Teil der Mitglieder erreicht, die sich bei den Kirchenvorstandswahlen 2012 oder 2006 kaum beteiligten. Die Medienarbeit auf Kanälen wie YouTube und Soundcloud hat das Potential, die Lücke zu schließen, die durch den Rückzug traditioneller Medien bei kirchlichen Themen entsteht. Problematisch ist die Erreichbarkeit der Jugendlichen unter 18 Jahren. Sie pflegen lieber die Binnenkommunikation (WhatsApp) und werden durch kirchliche Medien kaum erreicht.

In Diskussion einsteigen und sie begleiten
Social-Media-Anwendungen erleichtern es, in unterschiedlichen Rollen (Avatare) an Diskussionen teilzunehmen. Die Projektstelle hat gute Erfahrungen damit gemacht, über persönliche oder institutionelle Accounts zu kommentieren und zu posten. Als sinnvoll und notwendig hat es sich gezeigt, in Diskussionen die Positionen der ELKB einzubringen, um Themen vollständiger abzubilden. In Einzelfällen war auch der deutliche Widerspruch nötig. Wo Mitstreiter gewonnen wurden, veränderten sich Diskussionen deutlich. Bei sensiblen Themen musste dazu intern und kurzfristig die Strategie abgesprochen werden – so, wie das bei der Kommunikation über andere Kanäle ebenfalls üblich ist.

Als unabdingbar hat sich speziell in Diskussionen zu strittigen Themen wie „Pegida“, „Sterbehilfe“ oder „Ehe für alle“ das Mitlesen und die Sichtung aller Kommentare erwiesen. Teilweise sind hier Interventionen nötig. Ohne diese „Feuerwehr“-Funktion lassen sich nach Erfahrung der Projektstelle öffentliche Fanseiten auf Facebook – wie die der Landeskirche oder kirchenleitender Persönlichkeiten – nicht betreiben.

1.  Was fehlt?

Die ELKB ist als Institution und mit Ihren Themen in den gängigen Netzwerken inzwischen präsent und recht gut vernetzt. Ereignisse wie Tagungen der Landessynode oder Fachtagungen lassen sich durch den Einsatz von Social Media breiter publizieren. Bezüglich der Reichweite in diesen Medien ist jedoch, vorsichtig formuliert, noch Luft nach oben.

Internet und Social Media sind (leider noch immer) nicht selbstverständliche Hilfsmittel kirchlicher Öffentlichkeitsarbeit. Kirche muss die Zahl ihrer Kontaktflächen erhöhen und entstandene Kontakte aufrechterhalten und pflegen. Die Projektstelle kann hierzu einen Beitrag leisten. Ziel muss eine kontinuierliche Kommunikation in den Social Media sein. Hier steht die ELKB, trotz aller Fortschritte der letzten Jahre, immer noch relativ am Anfang. Das gleiche gilt im Blick auf die mediengerechte Auswahl bzw. Aufbereitung von Themen, die über Social Media kommuniziert werden (könnten).

Die Öffentlichkeitsarbeit der ELKB ist im Bereich der klassischen Medien (z.B. Print, Web 1.0) gut aufgestellt. In der Verbindung zu den Sozialen Medien gibt es aber immer noch hindernde Faktoren, die ein Zusammenspiel der Medien erschweren:

Urheber- und Verwertungsrecht
Die ELKB produziert mediale Angebote (oder lässt sie produzieren), die sie selbst nicht auf allen ihren Kanälen einsetzen kann. Rechtliche Rahmenbedingungen, die Texte nur in Print erlauben, verhindern die Verbreitung der Inhalte auch über andere Kanäle. Die freie Verwendung aller Inhalte für Bildungszwecke und zur Verkündigung ist ein Ziel, dass auch das Impulspapier zum Medienkonzil der Landeskirche beschreibt.

Internet first! Internet first?
Kirche denkt immer noch zu sehr in Papier. Gemeindebriefe, Zeitungsartikel und Prospekte sind nach wie vor Publikationsmöglichkeiten erster Wahl, Internet „kommt dann dazu“. Noch fataler ist die Papierorientierung bei Terminen: Hier werden viele Ereignisse auf Papier veröffentlich, was die leichte Weiterverbreitung im Netz unmöglich macht und Vernetzung verhindert.
Ziel muss der durchgehende Einsatz von Termindatenbanken und Kollaborations-Plattformen (Siehe dazu die Angebote des ELKB-Intranets) sein. Inhalte müssen möglichst aktuell im Netz veröffentlich werden und leicht zugänglich sein. Wo das schon möglich ist, wurden in der Projektstelle gute Erfahrungen in deren Weiterverbreitung über die Sozialen Medien gemacht.

WLAN und Streaming
Zur Grundausstattung kirchlicher Räume gehört nach wie vor nicht WLAN. Tagungshäuser, Kirchen und Gemeindezentren machen so den Einsatz Sozialer Medien unmöglich. Die Projektstelle setzt sich dafür ein, die Bereitstellung von WLAN in allen kirchlichen Räumen zu unterstützen und so unter anderem Video- und Audio-Übertragungen zu ermöglichen. Rechtliche Fragen bei Bereitstellung müssen geklärt werden und sind teilweise in Klärung. Durch WLAN wäre auch die mediale Teilnahme an Gottesdiensten und Veranstaltungen möglich – eine Teilnahmeform, die in der ELKB immer noch unüblich ist.

Social Media als Standard
Thematische Großveranstaltungen in der ELKB lassen sich durch Social Media auflockern und medial weiter verbreiten. Dies hat die Arbeit der Projektstelle beim Fachkongress Ehrenamt und beim Medienkonzil gezeigt. Der Einsatz von Social Media sollte daher zum Standard kirchlicher Arbeit werden. Tagesordnungen, die als offene Dokumente die gemeinsame Vorarbeit ermöglichen, digitales Zur-Verfügung-stellen aller Informationen bei Gottesdiensten und Events, Bilder, Töne und Videos, die von allen Teilnehmenden verbreitet und kommentiert und ergänzt werden können … mit den Möglichkeiten der Sozialen Medien kann die ELKB ihre Reichweite deutlich erhöhen. Social-Media-Boards sollten deshalb bei allen kirchlichen Großveranstaltungen Standard sein. Es hat sich gezeigt, dass schon durch Einsatz einer Arbeitskraft eine Vervierfachung der Reichweite erzielbar ist. Hier gilt es, noch weiter Überzeugungsarbeit zu leisten.

Themen benennen und besetzen
Gesellschaftlicher Diskurs entsteht oft durch besonders bewegende Ereignisse (z.B.  der Absturz der Germanwings-Maschine), politische Entscheidungen (z.B. das irische Votum für die Homo-Ehe), Naturkatastrophen (z.B. das Erdbeben in Nepal) oder sich zuspitzende Entwicklungen (IS in Syrien und Nordirak). Das Echo in den Sozialen Medien entsteht binnen Stunden und erreicht schnell weite Teile der Öffentlichkeit.
Bisherige Erfahrungen zeigen, dass zusammen mit anderen kirchliche Positionen in die öffentliche Diskussion eingebracht werden können. Gezeigt hat sich aber auch, dass Kirche schneller (oder besser vorbereitet) zu klaren und kurzen Aussagen kommen muss.

Community einbinden
Die Diskussion, vor allem auf den Facebookseiten der bayerischen Landeskirche und des Landesbischofs, hat gezeigt, dass die Community gut gewachsen ist und auch extreme Positionen gut aushalten und diskutieren kann. Blieben im ersten Jahr der Projektstelle extreme Kommentare noch ohne Antwort, ergreifen jetzt auch „gemäßigte“ Christinnen und Christen das Wort und beteiligen sich an den Diskussionen. Gute Erfahrungen wurden auf der ELKB-Seite dabei auch mit Kommentaren durch die Redaktion gemacht.

Das Fazit hier: Es ist eine gute und breit aufgestellte Community entstanden, der man nun auch Aufgaben anvertrauen könnte. So könnte man z.B. anstehende kirchliche Themen im Vorfeld ihrer offiziellen Behandlung im Netz diskutieren lassen. Die Synode der EKD hat im Vorfeld zu ihrer Themensynode im November 2014 hierzu gute Erfahrungen gemacht.

Als hilfreich hat sich die Community auch auf der theologischen Metaebene gezeigt: in den geschlossenen Facebook-Gruppen „Was mir im Predigerseminar keiner sagte …“ und „Kirche und Social Media“ ließen und lassen sich viele Probleme des Pfarrberufs und der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit besprechen.

Theologisch reflektieren
Zur bisherigen Arbeit in den Sozialen Medien braucht es immer wieder theologische Reflexion, unter anderem im Blick auf die Auswirkung der Digitalisierung auf Ekklesiologie und Gemeinaufbau. Immer wieder müssen sich die Akteure die Frage stellen „Warum machen wir das?“ bzw. „Was ist unser Ziel?“. Gezeigt hat sich, dass Soziale Medien die Kontaktflächen von Kirche erhöhen und ihre Themen breiter und offener diskutiert werden können. Im Blick auf die theologische Dimension muss aber noch weiter gedacht werden: Ist die „virtuelle“ Teilnahme auch eine „richtige“? Was bedeutet ein Kontakt über Soziale Medien für die Beziehung der Kirche zu ihren Mitgliedern? Findet Kirche nur in Kirchengebäuden statt, oder versammelt auch eine Twitterandacht Gemeinde Jesu Christi? Viele „alte“ Fragen der Theologie, der Ekklesiologie, des Gemeindeaufbaus oder des Pfarrerbildes, die bereits bei früheren Phasen der Mediennutzung (z.B. im Zusammenhang von Gottesdienstübertragungen) diskutiert und eigentlich längst geklärt wurden, tauchen in der Beschäftigung mit Social Media wieder auf.

Zweites großes Thema sind die generellen Auswirkungen der Digitalisierung. Hier gilt es zum einen Bewußtsein der Nutzer zu schulen und kritische Entwicklungen zu benennen. Kirche sollte hier Vorreiter in der Nutzung und Anwendung datensicherer Techniken sein.

Jugend erreichen
Eine häufig genannte kirchliche Erwartung an Social Media ist, „die Jugend zu erreichen“. Die Arbeit der Projektstelle hat gezeigt, dass das dort gelingt, wo sich kirchliche Mitarbeitende in der Kommunikation beteiligen und Social Media – wie Jugendliche – auch zum Teil ihres Lebens machen. Jugendliche „gehen“ nicht „ins Internet“, sie „sind im Internet“. Mindestens ebenso wichtig wie der richtig gewählte mediale Zugang sind altersgemäße Inhalte und Formen: Die Nutzung des Web 2.0 kann nicht kompensieren, wenn es an Themen mangelt, die Jugendliche interessieren.

Für viele Mitarbeitende der ELKB ist das aber mit großer Scheu und Ängsten verbunden. Durch Medienpolitik, die Internetstrategie, die SocialMediaGuidelines, den Webcheck, das Impulspapier des Medienkonzil und andere medienpädagogische Angebote hat die ELKB diese Sorgen aufgenommen und Arbeitshilfen angeboten. Was oft leider immer noch fehlt ist Mut und die Bereitschaft, Social Media als Pfarrer, Diakonin, Religionspädagoge oder Ehrenamtliche auch mit Hilfe der Projektstelle zu einem selbstverständlichen Teil der eigenen (beruflichen) Kommunikation zu machen und so auch mit Jugendlichen medial sprachfähig zu bleiben.

Die Vernetzung der unterschiedlichen Bereiche der ELKB gelingt nur erstaunlich langsam. Das Beharren auf bewährten, aber teilweise überkommenen Kommunikationsmitteln ist groß. Hier ist mehr Zeit erforderlich um die ELKB als lernende Institution auf aktuellen Stand zu bringen.

Zukünftige Aufgaben

Ressourcen durch Veränderung schaffen
„Viele Unternehmen sterben nicht, weil sie das Falsche tun, sondern weil sie zu lange das tun, was einmal richtig war“. Dieses Zitat aus der #ecic20 beschreibt das Dilemma kirchlicher Kommunikation. Der Weg, den  die ELKB in Sachen Social Media eingeschlagen hat, ist richtig, muss aber ständig angepasst werden.

Nach den ersten positiven Erfahrungen mit Social Media wäre nun das konsequente Umsteuern in der kirchlichen Kommunikation nötig. Ein Ergebnis der bisherigen Arbeit der Projektstelle ist, dass Social Media als „add on“ scheitern muss. Kirche muss sich stattdessen sehr viel ernsthafter  die Frage stellen: „Erreiche ich noch die Menschen, die ich erreichen will?“ Sie  muss sich von einer Absenderorientierung zur Empfängerorientierung bewegen. Die Projektstelle setzt sich zum Ziel, dieses Umdenken voranzutreiben. Dieser Prozess benötigt Zeit.

Soziale Medien zeigen über Reichweiten-Angaben schnell und genauer als die „alten Medien“, was ankommt und was nicht. Die Bereitschaft, die eigene Arbeit vom Nutzerverhalten beeinflussen zu lassen, ist in der Kirche leider nach wie vor kaum vorhanden. Die Projektstelle kann und will diesen notwendigen Prozess des Umdenkens befördern.

Lernen mit und von anderen
Probleme in der Mitgliederbindung, im sinkenden Engagement der Mitglieder und mit dem demographischen Wandel haben nicht nur Kirchen, auch andere Institutionen sind davon betroffen,  nicht nur in Deutschland. Begegnungen mit anderen Netzarbeitern und Social-Media-Verantwortlichen weiten den Horizont. Die Projektstelle kann und will konkrete Fragestellungen und neue Möglichkeiten, die die Nutzung der Social Media für die kirchliche Arbeit, speziell im Blick gerade genannten Herausforderungen, bieten, in die entsprechenden Arbeitsfelder einbringen. Beispiele wären der Einsatz von Computerspielen im Konfirmandenunterricht (Schweden) oder Werbung für kirchliche Berufe in Sozialen Medien (Schweiz). Vernetzung mit und das Lernen von anderen NGOs ist möglich und nötig.

Kommunikation verändern
Bereits jetzt zeichnen sich gute Gründe ab, die für eine verstärkte Kommunikation der ELKB über die Sozialen Medien sprechen. Allerdings ist das Feld der Möglichkeiten noch nicht weit genug ausgelotet, sind noch nicht alle wichtigen Plattformen und Formate wenigstens ansatzweise ausgetestet, um eine valide Empfehlung zu geben, wie die ELKB die Social Media künftig nutzen soll.

Netzpolitisch aktiv werden
Das Impulspapier des Medienkonzils formuliert: „Im Namen einer freien Kommunikationskultur fordert die ELKB eine couragierte Netzpolitik und den Aufbau eines Politikfelds als Querschnittsthema aller Ministerien. Die ELKB unterstützt politisch die Initiativen, die eine digitale Zivilgesellschaft organisieren wollen (…). Die ELKB verbündet sich mit allen, die für Netzneutralität und IT-Sicherheit einstehen.“ Mit dem Thema “Netzpoltik” des Internettags der ELKB im Sommer 2016 ist ein Schritt gegangen, dem weitere folgen müssen.

Christoph Breit
Dezember 2015

Eindrücke und Bruchstücke von der #ecic20

Das Tolle an Netzwerken ist, dass sie bereichern: durch den Austausch bei allen Gelegenheiten. Durch interessante Keynotes. Und durch Freundschaften quer durch Europa, wie bei der #ecic, der European Christian Internet Conference. Zum 20ten mal fand sie statt. Dieses Mal auf Einladung der finnischen lutherischen Kirche in Helsinki. Das Thema „Let us play – Gamification, Storytelling and Faith“.

Gamification ist eines der aktuellen Buzzwords. Und wie oft versucht Kirche, auf einen aktuellen Trend aufzuspringen um zu verbergen, dass sie in vielem hinterher ist. Die ECIC ist dem nur selten erlegen und wer Vorschläge in diese Richtung machte, wurde von den anderen schnell entlarvt. Spannender war es da, die unterschiedlichen Welten nebeneinander zu legen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu entdecken. Hier die Welt der Gamer, dort das wahre Evangelium. Hier Lernen im Spiel, dort oft spassfreies Unterrichten.

Was Spiele und Spieler für Gesellschaft und Arbeitswelt bedeuten, erklärte Jyrki Kasvi von kasvi.org. Spieler haben jede Menge Fähigkeiten entwickelt und lernen schneller als andere, jedenfalls Spielinhalte. Zu Spielen gehören Regeln und herausfordernde Ziele. Der Erfolg im Spiel lässt sich messen. Man kann den Verlauf beeinflussen. Interessant sind dabei Spiele nur so lange, wie sich Herausforderung und Kompetenzen die Waage halten. Und im Verlauf der Tagung immer wichtiger: Mitspieler geben ein unmittelbares Feedback, die helfen, aus Fehlern zu lernen. Verglichen mit der Arbeitswelt zeigt sich die Nähe zum Spiel auch daran, dass wir immer mehr mit Menschen zusammen arbeiten, die mit uns virtuell verbunden sind.

Der Gamer und finnische Parlamentsabgeordnete Jukka Koskenkanto spann den Faden weiter. Wie, wenn man Spiele-Mechanismen aus der Spiele-Welt nimmt um Menschen zu motivieren. Beispiel: ein Auto, das anzeigt, wie umweltfreundloch man fährt und im Tacho Kilometer pro Liter anzeigt. Oder der Google PowerMeter, den Stromverbrauch des eigenen Haushalts vergleicht mit dem der Nachbarn oder dem des Vorjahrs. Verkehrserziehend auch das: eine Radarkontrolle bestraft zu schnelle Autofahrer und schüttet das Bußgeld in einer kleinen Lotterie an Autofahrer aus, die auf derselben Streck im Limit blieben. Gamification ermöglicht so schnelles und spielerisches Lernen. Das einzige Problem: die angewandte Spielidee sollte keine schlechten Regeln enthalten. Es sollte kein Betrug möglich sein und natürlich sollte man nicht falsche Verhaltensweisen fördern.

Und warum gamification? Es gibt 2,56 Billionen Smartfone-User, 936 Million Menschen sind täglich auf Facebook aktiv. Und bis zu 70 Prozent der Menschen sind glücklich, wenn sie zusammen mit Freunden und Familie sind. Computer und Smartphones sind also eine breite Kontaktfläche mit vielen Möglichkeiten.

Zu Veränderungen bei Menschen führen dabei nur Aktionen, nicht das darüber reden. Dabei hat jeder und jede von uns eine Komfortzone. Hier ist man gerne, doch entsteht hier keine Veränderung. Die beginnt mit dem Wechsel in die Un-Komfortzone, in der sich niemand lange aufhalten mag.  Der Wechsel beruht auf einer bewußten Entscheidung. Die körperliche Belohnung ist Dopamin, das ausgeschüttet wird im Zwischenraum zwischen pleasure und motivation.

Und die fast wichtigste Erkenntnis für mich auf der #ecic20: Organisationen sterben nicht, weil sie das Falsche tun. Sie sterben, während sie Dinge tun, die das richtige für zu lange Zeit gewesen sind. Mit Luther gesprochen: ecclesia semper reformanda. Oder in meinen Worten: wenn du denkst, es läuft gut, ist du wahrscheinlich schon hinten dran.

Alle Inhalte der #ecic20 auch als Videos unter www.ecic.org

Die nächste #ecic21 findet von 31. Mai bis 3. Juni in Göteborg/Schweden statt.

Oh nein, nicht auch noch Facebook!

„Oh nein! Nicht ich! Das war meine erste Reaktion, als mein Team mir vorschlug, ich sollte meinen eigenen Facebook-Account haben. Nicht mehr in all‘ den Verantwortlichkeiten, die ich schon habe. Und nicht in meinem Alter …“ Die Bischöfin von Helsinki kIrja Asola ist ehrlich, wenn sie über ihren Facebook-Auftritt spricht. Und Facebook wird, so die Bischöfin, ein Teil ihrer Sprititualität, weil sie niemand anders als sie selbst sein muss und sie über Soziale Medien Menschen erreicht, die sonst nie in die Kirche kommen würde.

Kaisa Kariranta aus dem Öffentlichkeitsteam der Bischöfin erläuterte auf der #ecic20 den Workflow: Am Montag setzt sich Bischöfin Askola an den Schreibtisch und meditiert zum ersten Mal über den Predigttext des folgenden Sonntags. Bis Freitag schickt sie ein Text, der zwischen Gebet, Lyrik und Prosa changiert, an ihr Team, das auf Ihrem Account am Sonntag um 9 Uhr postet. Die Reichweiten sind beachtlich: Über 7.500 Follower verschaffen den bischöflichen Posts Reichweiten bis 40.000, in Einzelfällen bis 100.000. 100 bis 500 mal wird ein Post geliked und bis zu 150 Mal – das ist eine erstaunlich hohe Zahl bei Kirchens – geteilt.

„Ich danke meinem Team, dass es mich so gedrängt hat“ sagt Bischöfin Askola in Ihrem YouTube-Video, in dem Sie ihre facebook-geschichte erzählt. Und in meinem Augen ist dieses Video und die SocialMediaAktivität der Bischöfin ein gutes Beispiel, was möglich ist und funktioniert.

Es gibt kein analoges Leben im Digitalen – eine Antwort auf Ulrich Schneider-Wedding

Im Korrespondenzblatt des Pfarrerverein (März 2015) veröffentlichte Pfarrer Ulrich Schneider-Wedding einen Artikel mit der Überschrift “Blinde Kirchen-Einigkeit bei der Digitalisierung? – Über eine erstaunlich sanfte EKD-Kundgebung und einen einsamen Rufer in der Wüste”.

Eine Replik habe ich auf Anfrage von Schriftleiter Martin Ost in der gleichen Ausgabe veröffentlich. Hier der Artikel:

Es gibt kein analoges Leben im Digitalen
Wie Kirche sich der Digitalisierung stellt und stellen kann

Es mutet an wie ein Kulturkampf: Bewahrer des echten Lebens und der menschlichen Autonomie gegen die Jünger der Digitalisierung[1]. Unversöhnlich scheinen die Fronten und jeder Versuch, das Thema in Worte zu fassen oder gar in der digitalen Welt zu leben und zu arbeiten wird zum Verrat an Gott, am eigenen Ich, ja am Leben überhaupt. Biblische Gestalten aus Markus 1,3 treten auf als „Rufer in der Wüste“, der für seine Äußerungen einen „kleinen, aber gemeinen Shitstorm“[2] ertragen muss. HERR, höre die gerechte Sache, merk auf mein Schreien!

Doch dem Thema „Digitalisierung“ wird man so nicht gerecht. Denn es ist vielfältig und betrifft verschiedenste Felder menschlichen Lebens und Zusammenlebens. Im Wesentlichen: 1. Digitalisierung als Teil der technischen Entwicklung, 2. Digitalisierung als Art und Weise der Nutzung von Daten und 3. Digitalisierung in der Kommunikation. Dabei ist der Mensch immer zugleich Subjekt und Objekt dieser Entwicklung und – in unserem Fall – Kirche Teil und Kritiker der Digitalisierung, simul iustus et peccator.

Noch konkreter wird es, wenn man Michael Seemann ernst nimmt und Recht gibt, der auf dem Internettag der ELKB 2014 sagte: „Es gibt kein analoges Leben im Digitalen. Ist man Teil der Welt, wird man Teil des Internets sein.“ Eine Position, die ich auch vertrete und aus der heraus Kirche nur zwei Wege gehen kann: entweder zurück in die analoge Welt a la Amish-People und eine Kirche ohne Computer, Handy, (digitales) Telefon und Internet sein. Oder sich dieser Realität stellen und in dieser Welt arbeiten und verkündigen. Probleme hätte ich mit keiner der beiden Welten, lieber ist mir aber die digitale. Wehren möchte ich mich jedoch gegen ein eklektisches Dazwischen nach der Art: Digitalisierung Ja, ich bestelle im Internet, telefoniere auch von unterwegs und freue mich, wenn mein Navi mir den Weg zeigt. Und Digitalisierung Nein, ich fürchte mich vor Elektrosmog und dem gläsernen Mensch-Sein und empfinde die Übersetzung von Kommunikation in maschinenlesbare Formate als Vorboten des Weltuntergangs. Ich sage: Ein bisschen digital geht nicht. Was also tun?

In erster Linie ist für mich Digitalisierung in den genannten drei Feldern reizvoll. Die Möglichkeiten zu kommunizieren, technische Geräte zu nutzen und mit Daten zu arbeiten sehe ich als Chance, auch für meine Kirche, und ich kann nicht nachvollziehen, dass allein das Chancen-Sehen schon schlecht ist. Weil ich aber die positiven Seiten sehe und mich in die Möglichkeiten der Technik einarbeite, treten für mich auch die Probleme und Missbrauchsmöglichkeiten deutlicher zu Tage. Deswegen fällt es mir schwer, mit Menschen zu diesem Thema ins Gespräch zu kommen, die Digitalisierung quasi von außen kritisieren und dabei Urteile treffen, ohne etwas selbst einmal probiert zu haben.

Als Beispiel: Wenn Kommunikation in den Sozialen Medien nur als Ansammlung von „Pseudo-Nachrichten“ verstanden wird und User „aufgeplustert herumgockeln“, dann deckt sich das nicht mit meinen Erfahrungen als Pfarrer in den Sozialen Medien, in denen sehr wohl auch (!) „Kommunikation des Evangeliums“ stattfindet und stattfinden kann. Jede Form der Kommunikation fördert und unterdrückt zugleich verschiedene Ebenen und Botschaften unseres miteinander Kommunizierens. Und nur weil etwas digital ist, ist es nicht minderwertig. Es ist nur anders. „Herumgockeln“ ist mir eher aus Pfarrkonferenzen vertraut.

Die evangelische Kirche befindet sich (wie viele andere auch) also auf einem Weg des Herausfindens, was – theologisch gesprochen – der Verbreitung des Evangeliums dienlich ist und das Christsein in der Welt bezeugt … und was eben nicht.

Mindestens unfair erscheint es mir da, die „Kundgebung zur Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft“ der Synode der EKD in Dresden als angebliche Position der Kirche zu verkaufen und darüber herzufallen, wie sie damit ihr „erstaunlich undifferenzierte(s) Mitmachen im Mainstream“ dokumentiere. Wer die Entstehungsgeschichte des Papiers und den Weg dorthin mitverfolgt hat, weiß, dass es ein ausgezeichnetes und sorgfältig zusammengestelltes Lesebuch zur Tagung gibt, das alle kirchlichen Angebote und alle Problematiken umfassend darstellt[3]. Er hat wahrgenommen, dass die Kundgebung als Entwurf mehrere Wochen online diskutiert wurde[4]. Er hat erlebt, dass in drei Impulsreferaten[5] die Synodalen der EKD Einblicke und Anstöße zum Thema Digitalisierung bekommen haben. Und er könnte sehen, dass die Synodalen in einem intensiven Diskussionsprozess diese Kundgebung beschlossen haben – im Wissen um die Vorläufigkeit und Komplexität eines für viele neuen Themas. Dies zu recherchieren und dann erst eine Kundgebung zu beurteilen, verlange ich von jedem, der mit erstaunlicher Härte und beträchtlicher theologischer Voreingenommenheit sich dem Thema nähert.

Verschwiegen werden sollte auch nicht, dass die ELKB im Thema Digitalisierung nicht erst seit gestern tätig ist. Seit 1995 präsentiert sich die Landeskirche unter www.bayern-evangelisch.de. Mit dem Relaunch im letzten Jahr sind die Inhalte noch gezielter auf die User in ihren Lebenssituationen zugeschnitten, man sieht das insbesondere bei den Angeboten zu Taufe, Trauung und Bestattung. Die Konfirmanden haben seit 2001 eine eigene Plattform für Information, Service und Austausch rund um die Konfirmationszeit: www.konfiweb.de. Die Kinder kennen seit 2005 die Webseite www.kirche-entdecken.de, die Senioren vernetzen sich seit 2009 bei www.unsere-zeiten.de. Einen Ort für Trauer und für das Gedenken an Verstorbene gibt es auf www.trauernetz.de. Und selbstverständlich laufen alle Angebote auf eigenen Servern und verzichten auf jegliches Datensammeln. Die Arbeit der „Vernetzten Kirche“ sorgt seit 2001 für Angebote an Kirchengemeinden, sich im Netz mit eigener Homepage zu präsentieren und verhilft mit ihren Schulungen zu einem professionellen Umgang mit Internet und Social Media. Und ebenfalls seit 2001 gibt es das landeskirchliche Intranet, in dem Informationen zur Verfügung gestellt werden. Auch dies mit größtmöglicher Datensicherheit und Transparenz.

2012 verabschiedete der Landeskirchenrat eine Internetstrategie[6], die neben der Durchdringung digitaler Räume vor allem die Förderung von Medienkompetenz in den Blick nimmt. Im letzten Dezember-Amtsblatt wurden „Social-Media-Guidelines“ veröffentlicht, die allen in der bayerischen Landeskirche helfen sollen, wenn sie sich im Internet engagieren wollen. Und am 9. Mai 2015 findet zum fünften Mal der Internettag der ELKB  in Nürnberg statt … vieles weiteres wäre zu nennen: vom „web-Check“ der EJB bis zu zahllosen Engagierten in Gemeinden und Internetbeauftragten in Dekanaten. Alles nur, um sich als Kirche verantwortungsvoll im Netz zu bewegen und unseren Auftrag in der Welt gut wahrzunehmen.

Parallel dazu gibt es immer wieder sorgfältige und fundierte Überlegungen zu Datenschutz, Datenmissbrauch und der Freiheit des Netzes. Die Vernetzung der Internet- und Social-Media-Arbeitenden deutschlandweit in der evangelischen Kirche funktioniert, und im Netzwerk der europäischen christlichen Kirchen gibt es einen regen Austausch über Chancen und (!) Risiken der Digitalisierung. Es wäre hilfreich, wenn „einsame Rufer“ von der Wüste in diese Foren wechseln würden[7].

Vor diesem Hintergrund lassen sich die vier „Freiheitsfallen“, die Werner Thiede definiert und die bei  Ulrich Schneider-Wedding zu „Sackgassen“ werden, „in denen sich die Menschheit bei der Digitalisierung zu verrennen droht“, klarer betrachten.

Allen gemein ist die Unterstellung, technische Entwicklung sei allein durch wirtschaftliche Interessen bestimmt. Folge: Kirche lasse sich hier vor einen fremden Karren spannen und könne so nur scheitern. Diese Engführung missachtet, dass weite Bereiche des Netzes und der digitalen Anwendungen nicht von der Wirtschaft (was immer das auch sei) sondern von einzelnen Nutzern, Nutzergruppen und Initiativen geprägt und entwickelt werden. Noch immer und vermutlich nicht einholbar ist die wirtschaftliche Macht aller Internetuser sowie die Rechenleistung aller privater Computer größer im Vergleich zu der von Google oder der NSA. Open-Source-Produkte und bürgerschaftliche Anwendungen repräsentieren eine Entwicklung, an die sich die Wirtschaft angehängt hat und – das ist ja ihr ureigenstes Interesse – mit der sie Geld verdienen will. Wirtschaft ist also ein Teil der Digitalisierung, nicht das Ganze, und Kirche wie private User müssen ihre Eigenständigkeit sehen und wahrnehmen und jeweils entscheiden, ob der ein oder andere Nutzen eine wirtschaftliche Abhängigkeit rechtfertigt oder es nicht auch Wege gibt, Freiheit zu erhalten[8].

Eine weitere aus meiner Sicht falsche Voraussetzung dieser „Fallen“ ist die Annahme, digitale Kommunikation sei per se geringwertig im Vergleich zu „wahrer Kommunikation“ von Menschen im direkten Gegenüber. Konkret wird das in der Befürchtung, es entstehe eine „Zweigleisigkeit zwischen dem, wie ich wirklich bin, und dem, wie ich gesehen werden will“ und letztlich ein Verlust des Ichs, das sich abhängig gemacht hat von der Wahrnehmung anderer und deren Likes und Dislikes. Auch der Vorwurf, Gott könne zu diesem Ich nicht mehr durchdringen, gehört in diesen Zusammenhang.

Ich finde das überheblich. Denn es spricht jedem und jeder das Recht ab, auf andere Menschen bewusst wirken zu wollen. Jegliche Inszenierung und jeglicher Style, Ausdrucksformen wie Kleidung und Sprache sowie der ganze Bereich der Kunst werden so desavouiert. Denn all das ist eben auch Ausdruck, mediale Kommunikation, die immer einen Teil des Ichs ausblendet, um einen anderen zur Geltung kommen zu lassen. So gesehen ist ein Avatar da nichts anderes als eine liturgische Kleidung, der Tweed „Bin beim Essen“ gleich einem Zettel im Hausflur und ein Chat im Netz als mediale Kommunikation genauso eingeschränkt wie das Telefonieren oder Interaktion in Gottesdiensten.

Vollends zum Eigentor wird die Geringschätzung der digitalen Kommunikation gegenüber Menschen mit einer Behinderung. Ich habe einige Schwerhörige und Taubstumme erst schätzen und lieben gelernt[9], weil ihnen durch digitale Medien die Möglichkeit zur Kommunikation (wieder) gegeben war. Und ich hatte nie den Eindruck, von diesem Menschen nicht das „wahre Ich“ kennen lernen zu dürfen. Ja, manche Menschen, mit denen ich „normal“ reden kann, erscheinen mir da viel verlogener. Und viele Freundschaften, die ich habe mit Menschen, die ich nur via Internet kenne oder kennengelernt habe, möchte ich nicht missen. Nein, es gibt keine Minderwertigkeit von Kommunikation via digitaler Medien. Nur eine Andersartigkeit. Kommunikationsmüll gibt es überall.

Bei der „politischen Freiheitsfalle“ liegt der Fall anders. Hier wird eine – in meinen Augen missbräuchliche – Folge der Digitalisierung gleichgesetzt mit Digitalisierung selbst. Denn die Tatsache, Daten auch in großen Mengen speichern zu können, muss nicht zwingend dazu führen, dass eine schwer überschaubare Zahl von Unternehmen, Staaten oder Einzelpersonen Daten über Menschen sammelt, die der Nutzung dieser Daten nie zugestimmt haben. Es ist ein politisches Versäumnis, wenn Regierungen wirtschaftliche Interessen und die Macht anderer Staaten nicht ernst nehmen und die Rechte ihrer Bevölkerungen meinen nicht schützen zu müssen. Da fehlt mir auch ein deutliches Wort der Kirchen, die ihr Seelsorgegeheimnis im Internet nicht geschützt wissen dürfen.

Gleich beschämend ist es, wie wenige auch im Raum der Kirche bereit sind, Netzpolitik zu betreiben. Sascha Lobo hat auf der Internet-Konferenz re:publica 2014 mit Recht angemahnt, dass Erwachsene in Deutschland bereit sind, mehr Geld für den Schutz eines seltenen Vogels auszugeben als für die Freiheit und gegen Kommerzialisierung des Internets[10]. Auch gehen viele (auch im Raum der Kirche) erschreckend blauäugig mit neuen Techniken umgehen, um dann den „gläsernen Menschen“ als Schreckgespenst an die Wand zu malen[11]. In diesem Zusammenhang ist auch der Umgang von uns als Kirche mit Daten mindestens fragwürdig und in Punkto Datenschutz noch einiges zu tun[12].

Evangelische Kirche sieht diese Fehlentwicklungen und wirkt ihnen entgegen. Das kann sie, wenn und weil sie sich nicht abhängig macht von wirtschaftlichen Zwängen, sie sich kundig macht und Erfahrungen macht in der digitalen Welt und sie sich bewusst ist, dass Freiheit und Anerkennung von Gott geschenkt sind. Eine Totalverweigerung in Sachen Digitalisierung vergibt die Möglichkeit, die Digitalisierung wie jede neue Technik kritisch zu begleiten und weiter zu entwickeln.

Zugegeben ratlos bin ich bei den Vorwürfen, die Digitalisierung würde sinnlos Energie verbrauchen und durch gefährliche Strahlung Menschen und ihre Gesundheit gefährden. In beiden Feldern kommt die wissenschaftliche Forschung zu keinen eindeutigen Ergebnissen, die diese Position in ihrer Absolutheit rechtfertigen. Wenn Thiede und Schneider-Wedding der Digitalisierung quasi-religiöse Züge vorwerfen, erscheint mir auch der Kampf dagegen nicht wirklich ideologiefrei.

Wer hier eine eindeutige Positionierung der Kirche zu Gunsten „der Schwachen“ einfordert, spielt die einen Schwachen gegen die anderen Schwachen aus. Denn eine strahlungsfreie Kirche ohne digitale Technik ist auch eine ohne Cochleaimplantate, Herzschrittmacher, Überwachungsmonitore in Krankenhäusern, Herzschlagmonitore bei Neugeborenen, Notfalltelefone oder Röntgenaufnahmen. Alles Teufelszeug? Sicher, wer unter Strahlung leidet, muss alle Unterstützung bekommen, um möglichst strahlenfrei leben zu können[13]. Doch es kann eben dann auch die Folge sein, dass eine Arbeit auf einem Arbeitsplatz der ELKB nicht die richtige ist, wenn die Verwendung von Computern und ISDN-Telefonen im Rahmen der geltenden Bestimmungen des Arbeitsschutzes Teil dieser Arbeit ist. Kirche als Arbeitgeber kann das in meinen Augen auch verlangen. Ihr damit Verantwortungslosigkeit vorzuwerfen ist starker Tobak und diskreditiert alle Anstrengungen, die Arbeit frei von Gesundheitsgefährdung zu halten.

Wichtiger finde ich es da, gottesdienstliche Räume möglichst strahlungsfrei zu halten. Selbst wenn ich keine Gefahr sehe, ist für mich die (auch nur gefühlte) Belastung der Menschen, die das so empfinden, Grund genug, ihnen die Gemeinschaft im Gottesdienst angstfrei zu ermöglichen. So sehr ich für den Einsatz von WLAN auch in Kirchen bin – man kann es ein- und ausschalten. Christ und Christin kann man ohne jegliche digitale Gerätschaft sein. Und mit.

Zuletzt: Kirche muss sich immer wieder entscheiden, wem sie sich wie zuwendet und wer die Adressaten ihrer Verkündigung sind. Wenn man davon ausgeht, dass ein Viertel der deutschen Bevölkerung – übrigens unabhängig vom Alter – die Verwendung digitaler Medien ablehnt[14], ist der Einsatz aller althergebrachten und analogen Kommunikationsformen gut begründet. Wenn aber drei Viertel der Bevölkerung – und es gibt keinen Hinweis, dass die Quote bei Evangelischen virulent anders ist – digitale Medien nutzen und etwa 20 Prozent aller Deutschen täglich in Sozialen Medien unterwegs sind, stellt sich für mich schon die Frage, warum dieser Teil unserer Mitglieder nicht da angesprochen wird, wo er und sie nun mal am häufigsten ist: im Netz. Evangelische Kirche ist hier nicht an der Spitze der Bewegung, aber es gibt viele gute, geistliche und wertvolle Internet-Anwendungen, die das Wort Gottes so zu den Menschen bringt. Und nein, dieses verliert durch die Umsetzung in digital vermittelte Kommunikation nicht automatisch an Wert[15].

Internetarbeit und Kommunikation in sozialen Netzen gehören daher zu den Lebensäußerungen von Christinnen und Christen in der Welt und es verändert die Welt, wenn wir auch hier Zeugnis ablegen und miteinander kommunizieren. Wer hier vorschnell urteilt, den lade ich ein sich auf Facebook, Twitter oder Instagram zu beteiligen und zu erleben, dass hier sehr wohl reale und wertvolle Kommunikation möglich ist und gelingt. Wer es hingegen vorzieht zu posten, er sei spazieren gegangen, obwohl er vor dem Fernseher saß, der ist auch in nicht-digitaler Kommunikation ein wenig wertvolles Gegenüber.

Eine blinde Kirchen-Einigkeit bei der Digitalisierung? Die sehe ich in der evangelischen Kirche nicht. Anstatt dessen ehrliches Bemühen um das Wort Gottes auch in digitalen Medien. Sorgfältiges Arbeiten mit digitaler Technik und einen festen Glauben, dass unser Seelenheil nicht davon abhängt, was wir an Technik verwenden oder vermeiden.

Pfarrer Christoph Breit
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Publizistik (P.Ö.P.)
Projektstelle Social Media und Networkmanagment



[1] Sehr lesenswert hierzu auch der Artikel „Das Dogma der neuen Netz-Konservativen“ von Alexander Pschera, erschienen in „Cicero“ Sept 14; www.cicero.de/salon/feuilleton-das-dogma-der-neuen-netz-konservativen/58250

[2] Sieht man die von Ulrich Schneider-Wedding dazu angegebene Quelle näher an, entdeckt man Kommentare ohne Polemik und zum Thema. Ein Shitstorm sieht nach meiner Erfahrung deutlich anders aus.

[3] Als PDF zu finden unter www.ekd.de/synode2014/schwerpunktthema/lesebuch/index.html

[4] Dabei wurden viele Formulierungen zugespitzt und so manche weniger sachgerechte Argumentation verbessert. Mitarbeiten konnten so auch Fachleute aus allen Landeskirchen und jenseits von Kirche.

[5] Nachzulesen oder –hören unter www.ekd.de/synode2014/schwerpunktthema/impulsreferate.html

[6] Dazu gehört auch die Einrichtung einer Projektstelle Social Media für drei Jahre, auf der ich arbeite.

[7] In diesem Zusammenhang sei auch der Vorwurf zurückgewiesen „vereinzelter Widerspruch wird in unserer sonst so diskussionsfreudigen Kirche ausgegrenzt“. Verschwörungstheorien dieser Art verdecken nur die Tatsache, dass die Protagonisten sich auf den offenen Foren und Veranstaltungen nicht beteiligen. Der Internettag der ELKB 2014 hatte die Gefahren der Digitalisierung zum Thema. Werner Thiede und Ulrich Schneider-Wedding habe ich hier vermisst. Und die EKD-Kundgebung stand acht Wochen zur Diskussion auf evangelisch.de. Auch hier habe ich von angeblich ausgegrenzten Argumenten nichts lesen können.

[8] Vgl. Galater 5,1. Das könnte auch bedeuten, nicht immer zu „googeln“, sondern auch auf anderen Suchmaschinen das Netz zu durchkämmen. Die Macht der Konzerne ist Folge unseres Nutzerverhaltens, nicht Ursache.

[9] Als Beispiel Julia Probst auf Twitter unter ‏@EinAugenschmaus

[10] Sascha Lobo: Rede zur Lage der Nation auf der re:publica 2014 http://youtu.be/3hbEWOTI5MI

[11] Viele schlechte Erfahrungen im Bereich der Social Media fußen nach meiner Erfahrung auf mangelnder Kenntnis der Sicherheitseinstellungen der jeweiligen Plattform. Das aber ist keine Besonderheit der digitalen Medien. Auch eine Packung Streichhölzer verursacht falsch angewandt Schäden. In Sozialen Medien gilt zum Beispiel: „Poste und zeige nur das, was du auch auf dem Marktplatz deiner Stadt sagen und zeigen würdest.“ Der „gläserne Mensch“ ist oft einer, der sich die Regel so gläsern zeigen will. Schulung kann hier viel bewirken.

[12] Die EKD hat deswegen ja auch einen eigenen Datenschutzbeauftragten, der im vergangenen Sommer seine Arbeit begonnen hat. Bemühungen der ELKB in Sachen „Sicheres Kirchennetz“ und Mailverkehr gehören ebenfalls dazu. Der Widerstand mancher dagegen ist aus Sicht des Datenschutzes jedoch schwer verständlich. Aktuell wird an der Bereitstellung von Verschlüsselungstechnik für den Mailverkehr gearbeitet. Der Einsatz von Virenscannern und sicheren Passwörtern sollte eigentlich schon Selbstverständlichkeit sein … ist doch nach meiner Erfahrung wenig verbreitet.

[13] Vor diesem Hintergrund sei erwähnt, dass der Internetzugang über LAN weniger gesundheitsschädlich ist als der Einsatz von WLAN. Auch ermöglichen es moderne Router, das WLAN zu bestimmten Zeiten wie in der Nacht automatisch auszuschalten.

[14] Entsprechende Statistiken belegen einen entsprechenden Offliner-Anteil durch alle Altersstufen. Siehe dazu “Into the Wild? Nicht mit mir!” Warum Menschen das Netz nicht nutzen von der re:publica 2014 http://youtu.be/9ExYv2HRHEQ

[15] Diesen Disput hatte ich in Dresden mit einem EKD-Synodalen, der behauptete: Gottes Wort wird allein durch die Digitalisierung weniger mächtig. Eine spannende These und eine mir fremde Vorstellung von Gottes Wegen, die bekanntlich viele Möglichkeiten haben.

SocialMediaTool #4 Social Media Guidelines

Vor dem Engagement in den Sozialen Medien steht bei vielen die Frage: Was muss ich beachten?

Die ELKB hat deswegen Social Media Guidelines verabschiedet, die von der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Lippischen Landeskirche entwickelt wurden. Somit gelten in vier der deutschen Landeskirchen die selben Regeln.

Wer sich also in Sachen Social Media eindenken will: hier ist alles zu finden. Auf bayern-evangelisch.de und auf der HP der ursprünglichen Guidelines.

SocialMediaTool #3 Termine Termine!

Viele Gemeinden überlegen, im Netz aktiv zu werden. Doch womit anfangen? Eine der wichtigsten Grundlagen sind alle aktuellen Termine. Denn die suchen User als erstes. Neben dem Ort, der Zeit und einer allgemeinverständlichen (!) Beschreibung der Veranstaltung ist der Link zu einer Online-Karte sinnvoll. Smartphones können solche Termine dann auch gleich in den eigenen Kalender übernehmen.

Technisch bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Die schlechteste sind eigene Tabellen auf der Homepage, die händisch gepflegt werden müssen. Besser sind da schon Datenbanken, die Termine nach deren Ablaufen nicht mehr anzeigen.

Mein Favorit ist Evangelische Termine, die kostenlose Datenbank der Vernetzten Kirche. Über diese Plattform lässt sich die gesamte Terminplanung einer Gemeinde organisieren. Zudem sind alle Schnittstellen vorhanden und Schulungen möglich.

Daneben macht es Sinn, für wichtige Veranstaltungen auch in Facebook Veranstaltungen anzulegen. Hier ist aber leider keine Schnittstelle angeboten.