Schlagwort-Archiv: Instagram

Das funzt 2punkt0

Oft werde ich nach gelungenen Beispielen im Web 2.0 gefragt. Konkret fällt mir dann meist nichts ein. Deswegen sammle ich hier mal. Und wem was fehlt, schreibt mir einen Kommentar oder eine Mail oder auf Twitter

Facebook
… für das Alter unserer Hauptzielgruppe

Vesperkirche Nürnberg weil das eine gute Veranstaltung auch im Netz lebedigt werden läss
luv Junge Kirche Lindau gibt es bevor es überhaupt eine Jugendkirche in Lindau gibt. Das schafft Identität

Instagram
… denn Bilder sagen mehr als Worte

theresaliebt ist Mama und Vikarin und postet ziemlich fein
Steve Kennedy Henkels auf Insta … wohltuend frisch
evangelisch kann man sich für eine Woche ausleihen. Mail an instagran@ekir.de genügt
bayernevangelisch auf Insta

Blog
… denn auch ohne Facebook kann man Geschichten erzählen

Christian Brecheis und Karolin Gerleigner in Nächster Halt Pfarrhaus
Barbara Eberhard mit ihren Einblicken in den Pfarrerinnenalltag
Carola Scherf als Pastorin in Lübeck auch auf Twitter

Die Redaktion Religion im BR, ein gutes Beispiel für themenzentrierte ÖA

Twitter
… für das echte Leben

@pastoracara  Carola Scherf
@PastorSandy
‏Sandra Bils, Ekklesiopreneur (Kirchehochzwei)

 

 

 

FAQs: Lohnt es sich, als Gemeinde in die Sozialen Medien zu gehen?

„Lohnt sich Facebook?“
„Kommen dann mehr Leute in den Gottesdienst?“
„Wir haben ja schon so viel zu tun, jetzt auch noch Social Media!“

Fragen wie diese von Mitarbeitenden zu den Sozialen Medien sind verständlich und kommen häufig. Nach Plakaten, Werbung, Kontakt zu Zeitungen, Mailings und anderen Aktionen erscheinen Social Media vielen wie eine weitere Form der Belastung, die man „jetzt auch noch“ erledigen soll. Öffentlichkeitsarbeit und Beziehungspflege oben drauf gesattelt. So wie vieles andere auch. Wer so die Frage nach dem „lohnt es sich?“ stellt, kann sie getrost mit Nein beantworten. Darf sich aber nicht wundern, wenn in ein paar Jahren noch weniger Menschen von seinen Aktionen erfahren.

Denn die erste Frage muss sein: Erreiche ich eigentlich noch die Menschen, die ich erreichen will? Kirchliche Öffentlichkeitsarbeit nutzt nach meiner Beobachtung vielfach noch die Mittel, die in den 70ger und 80ger Jahren des letzten Jahrhunderts gut funktioniert haben und die durch (mittlerweile auch in die Jahre gekommene) Untersuchungen in ihrer Reichweite gut belegt waren: Gemeindebrief und Plakat. Übersehen wird, das papiergebundene Werbung und Öffentlichkeitsarbeit naturgemäß eines nicht kann, das den Sozialen Netzwerken zu ihrem Erfolg verholfen hat: das Teilen-Können (also das Weiterleiten und nicht das physikalisch Teilen eines Papierblatts). Jeder Post und jede Nachricht in den Sozialen Netzwerken lässt sich leicht weiter verbreiten und gewinnt dabei noch eine wertvolle Zutat: die persönliche Bindung.

Beispiel: Einen Artikel im Gemeindebrief kann Erna ihrem Mann Heinz zeigen und Heinz kann ihn ausschneiden und den Kollegen in die Arbeit mitbringen. Einen Post auf Facebook oder in anderen Sozialen Netzwerken wird durch Ernas Teilen zu Ihrer Empfehlung, die sie auch kommentieren kann: „Schaut mal, was ich in der Gemeinde gefunden habe. Da gehe ich hin. Heinz auch. Wer kommt mit?“ Größere Reichweiten sind so leichter möglich als via Papier.

Für die Frage „Lohnt es sich, als Gemeinde in die Sozialen Medien zu gehen?“ klären Sie also zuerst, welche Medien zur Öffentlichkeitsarbeit sie zu Zeit nutzen, wie viel Zeit Sie dafür aufwenden und wie viele Menschen Sie damit erreichen? Und – ganz wichtig – ob das die Leute sind, die sie erreichen wollen? Leichter fällt das übrigens mit einem Betrachter von außen, vielleicht aus einer entfernten anderen Gemeinde oder mit Journalisten der Lokalzeitung.

Wenn Sie zum Schluss kommen, Sie möchten mehr Menschen erreichen oder erreichen bisher die falschen, überlegen Sie, welches Medium verzichtbar ist oder auch mit weniger Aufwand zu machen ist. Und wenn Sie so eine halbe Stunde Arbeit pro Woche frei bekommen, überlegen Sie, mit welchem Sozialen Medium Sie ihre Zielgruppe besser erreichen.

Ganz grob: Jugendliche mit WhatsApp und Instagram und junge Erwachsene und Erwachsene mit Facebook. Diese halbe Stunde lohnt sich. Nach einem halben Jahr evaluieren Sie die Zahlen und dann können Sie weiter überlegen.

Und damit auch die drei Eingangsfragen beantwortet sind:
„Lohnt sich Facebook?“ > Unter Umständen sehr, es kann aber auch eine andere Plattform besser sein
„Kommen dann mehr Leute in den Gottesdienst?“ > Ich denke Ja. Aber haben Sie das bei anderen Medien auch schon untersucht?
„Wir haben ja schon so viel zu tun, jetzt auch noch Social Media!“ > Nicht “auch noch”. “Anstatt”.

(In der Reihe FAQs beantworte ich Fragen, die ich häufig bei meinen Fortbildungen höre. Meistens von kirchlichen Mitarbeitenden. So wie viele meiner Kolleginnen und Kollegen in anderen Landeskirchen. Fall Sie eine Frage vermissen, schreiben Sie mir bitte eine Mail.)

#ECIC19 Einfach gemacht: svenskakyrkan på instagram

Keine große Geschichte, aber eine schöne, denn sie zeigt, wie Social Media funktionieren kann. Eine Gruppe von fünf Menschen, die sich in der Kirche von Schweden engagieren, setzen sich zusammen, um ein Social Media Projekt für ihre Kirche zu planen. Eigentlich wollten sie twittern, merken aber, dass auf Instagram der Name „svenska kyrkan“ = Kirche von Schweden noch frei ist. Sie melden ihn an und fangen an, ihn zu nutzen. Ohne Auftrag. Sie haben gemerkt, mit Bildern kommuniziert man am besten. Ihre Idee, die Vielfalt des kirchlichen Lebens in Schweden zu zeigen. Und sie setzen darauf, dass andere mitmachen. Für eine Woche kann man unter dem Account Svenska Kyrkan seine persönliche Sicht auf die Kirche posten. Man beginnt mit einem Selfie unter dem Hashtag #svenskakyrkan, mit dem man sich vorstellt. Dann darf man eine Woche zeigen, was man in der Kirche von Schweden erlebt. Danach bekommt jemand anderes die Zugangsdaten. Das Projekt ist ein Erfolg. Rund ein Jahr läuft es schon, 50 Menschen warten schon darauf, einmal selbst den Account für eine Woche zu übernehmen. Rund 2300 Follower hat das Instagram-Konto, über 1500 Foto sind online und zeigen die Vielfalt des Gemeindelebens. Positive Bilder überzeugen am besten, glauben die Macher dieses Projektes, das sie als ein Beispiel für Good Practice auf der European Christian Internet Conference vorstellten.

(Danke an Ralf-Peter Reimann für diese Zusammenfassung. )
Auch die finnische Kirche ist auf Instagram, jedoch ohne diese konzeptionelle Idee.
http://instagram.com/ev_luth_kyrkan